Sehr geehrter Herr Hermann,

in der kommenden Woche findet eine Diskussion um die Reform des "Erneuerbare Energien Gesetzes" statt.
Allgemein bekannt sind nun mittlerweile die katastrophalen Auswirkungen, die die Produktion von Palmöl für den anfangs so hochgelobten "Biokraftstoff" hat. Klimawichtige Regenwälder werden vernichtet, Lebensraum für viele bedrohte und einzigartige Tier- und Pflanzenarten wird zerstört, was die Ökobilanz dieses Ansatzes ad absurdum treibt.
Mit Schrecken habe ich auf der Convention on Biodiversity in Bonn erfahren, dass die kontroverse Diskussion um dieses Thema auf die nächste Konferenz in zwei Jahren verschoben wird. Doch was kann alles in zwei Jahren passieren - schon jetzt gibt es einen dramatischen Rückgang der OrangUtan-Population auf Borneo und Sumatra innerhalb der letzten paar Jahre.

Wann werden endlich mutige Entscheidungen pro Umwelt- und Artenschutz gefällt? Es ist doch nur oberflächlich und kurzsichtig gesehen eine Entscheidung gegen ökonomische Interessen, denn hier fließt doch keine Wertschätzung des Biopotenzials ein.

Ich bitte Sie, dafür einzutreten, dass Deutschland auch hier eine Vorreiterrolle einnimmt, so wie es von Frau Merkel auf der CoP9 in Bonn angekündigt wurde. Der Aufkauf von tropischem Palmöl oder anderen Stoffen aus umweltzerstörendem Anbau bspw. für Blockheizkraftwerke in Deutschland oder Beimischung zu anderen Treibstoffen oder Lebensmitteln, muss baldigst unterbunden werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Iris Weiche