Wann ist mit einer Nachzahlung zu rechnen (Gesetz zur amtsangemessenen Alimentation)? Führt der „Zwang“ zur Mehrverdienerfamilie langfristig zu noch mehr sozialer Distanz?
Sehr geehrter Herr Fackler,
die oben aufgeführte Frage stelle ich, weil es tatsächlich Beamtenfamilien gibt (z. B. junges Ehepaar mit drei Kindern), die in der aktuellen Zeit dieses Geld sehr gut gebrauchen können.
Ihre Auslegung der aktuellen Lebenswirklichkeit bewirkt, dass vorausgesetzt wird, dass es möglich sein muss, dass ein/e Partner/in 20.000€ mit hinzuverdient.
Lassen Sie mich dazu noch anmerken, dass ich es extrem bedenklich finde, dass am Donnerstag ausgerechnet und ausschließlich die Demokratiefeinde der AFD darauf aufmerksam gemacht haben, dass es auch Familien gibt, die ein großes Interesse daran haben, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter am besten bei einem eigenen Elternteil aufgehoben sind.
Ich nehme als Lehrer eine Veränderung der Gesellschaft bei jungen Menschen im Umhang untereinander war, die ich unter anderem auf die fehlende Bindung zu den Eltern in den ersten Lebensjahren zurückführe, so wie Sie und ich es vermutlich noch erlebt haben.
S. K.
Weitere Fragen an Wolfgang Fackler
Der Betrag in Höhe von 20.000 Euro (brutto) stellt einen Maximalbetrag dar, der circa 12.736 Euro netto entspricht. De Facto reichen aber bei der Besoldungsstufe A3, Stufe 2, 2 Kinder circa 6.462 Euro netto Hinzuverdienst, um den Mindestabstand zur Grundsicherung zu wahren.
ein Nachzahlungsanspruch für zurückliegende Zeiträume besteht für Versorgungsberechtigte mangels gesetzlicher Grundlage nicht.
die 5-Prozent-Klausel hat gerade mit Blick auf die Weimarer Republik ihre Berechtigung.
Es wird dabei kontrovers diskutiert und sicher in der neuen Wahlperiode wieder auf die Agenda kommen.