Bundeshaushalt 2020

Mit dem vom Haushaltsausschuss eingebrachten Entwurf für den Haushalt 2020 wird der Bundestag aufgefordert, den Plänen für die Ausgaben des nächsten Jahres zuzustimmen. Der Entwurf beziffere die Ausgaben auf eine Höhe von 362 Milliarden Euro (vgl. 2019 - 356,4 Milliarden Euro). Für die Ausgaben ist im Entwurf keine Nettokreditaufnahme geplant ("schwarze Null").

Die Oppositionsfraktionen lehnten den viel kritisierten Haushaltsentwurf geschlossen ab, während die Regierungsfraktionen ihm zustimmten. Damit wurde der Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 angenommen.

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Dafür gestimmt
371
Dagegen gestimmt
270
Enthalten
0
Nicht beteiligt
67
Abstimmungsverhalten von insgesamt 708 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Stephan KühnStephan KühnDIE GRÜNEN160 - Dresden II - Bautzen II Dagegen gestimmt
Irene MihalicIrene MihalicDIE GRÜNEN123 - Gelsenkirchen Nicht beteiligt
Portrait von Konstantin von NotzKonstantin von NotzDIE GRÜNEN10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dagegen gestimmt
Beate Walter-RosenheimerBeate Walter-RosenheimerDIE GRÜNEN215 - Fürstenfeldbruck Dagegen gestimmt
Margit StumppMargit StumppDIE GRÜNEN270 - Aalen - Heidenheim Dagegen gestimmt
Portrait von Ingrid NestleIngrid NestleDIE GRÜNEN3 - Steinburg - Dithmarschen Süd Dagegen gestimmt
Portrait von Sven LehmannSven LehmannDIE GRÜNEN94 - Köln II Dagegen gestimmt
Portrait von Sven-Christian KindlerSven-Christian KindlerDIE GRÜNEN42 - Stadt Hannover II Dagegen gestimmt
Portrait von Stefan SchmidtStefan SchmidtDIE GRÜNEN233 - Regensburg Dagegen gestimmt
Portrait von Matthias GastelMatthias GastelDIE GRÜNEN262 - Nürtingen Dagegen gestimmt
Portrait von Manuela RottmannManuela RottmannDIE GRÜNEN248 - Bad Kissingen Nicht beteiligt
Portrait von Claudia MüllerClaudia MüllerDIE GRÜNEN15 - Vorpommern-Rügen - Vorpommern-Greifswald I Dagegen gestimmt
Portrait von Beate Müller-GemmekeBeate Müller-GemmekeDIE GRÜNEN289 - Reutlingen Dagegen gestimmt
Portrait von Agnieszka BruggerAgnieszka BruggerDIE GRÜNEN294 - Ravensburg Dagegen gestimmt
Portrait von Anja HajdukAnja HajdukDIE GRÜNEN21 - Hamburg-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Oliver KrischerOliver KrischerDIE GRÜNEN90 - Düren Dagegen gestimmt
Portrait von Katharina DrögeKatharina DrögeDIE GRÜNEN95 - Köln III Dagegen gestimmt
Portrait von Lisa BadumLisa BadumDIE GRÜNEN236 - Bamberg Dagegen gestimmt
Portrait von Friedrich OstendorffFriedrich OstendorffDIE GRÜNEN127 - Coesfeld - Steinfurt II Dagegen gestimmt
Portrait von Margarete BauseMargarete BauseDIE GRÜNEN218 - München-Ost Dagegen gestimmt
Portrait von Renate KünastRenate KünastDIE GRÜNEN81 - Berlin-Tempelhof-Schöneberg Dagegen gestimmt
Portrait von Bettina HoffmannBettina HoffmannDIE GRÜNEN170 - Schwalm-Eder Dagegen gestimmt
Portrait von Manuel SarrazinManuel SarrazinDIE GRÜNEN23 - Hamburg-Bergedorf - Harburg Nicht beteiligt
Ulle Schauws steht vor einem grauen Hintergrund. Sie trägt ein blaues Jackett, hat kurze weiße Haare und eine Brille. Sie lächelt freundlich.Ulle SchauwsDIE GRÜNEN114 - Krefeld II - Wesel II Nicht beteiligt
Portrait von Britta HaßelmannBritta HaßelmannDIE GRÜNEN132 - Bielefeld - Gütersloh II Dagegen gestimmt

Der vom Haushaltsausschuss der Bundesregierung eingebrachte Gesetzesentwurf plant die Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2020. Eine Neuverschuldung sei in dem Gesetzesentwurf nicht vorgesehen, weshalb Oppositionsparteien, Gewerkschaften und Wirtschaftswissenschaftler den Entwurf kritisieren, da Kreditaufnahmen für große Zukunftsinvestitionen nötig seien. der Haushaltsplan sieht Investitionen von 42 Milliarden Euro vor. Dies entspräche einer Steigerung von 1,243 Milliarden Euro (vgl. 2019). Durch das Rekordniveau an Investitionsausgaben erklärt sich auch, dass nahezu allen Ressorts mehr Geld zur Verfügung steht als im Vorjahr.

In dem Entwurf ist vorgesehen, die Ausgaben im größten Etat, dem des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, zu erhöhen. So sollen die Ausgaben im kommenden Jahr 150 Milliarden Euro betragen. Das wären ca. 5 Milliarden Euro mehr als 2019. Der zweitgrößte Etat ist im Haushaltsplan für das Bundesministerium der Verteidigung vorgesehen, welches mit 45 Milliarden Euro um knapp 2 Milliarden Euro aufgestockt wird. Für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sind ca. 31 Milliarden Euro vorgesehen. Dies entspräche ebenfalls einer Steigung von knapp 2 Milliarden Euro beim drittgrößten Etat des Haushaltsentwurfs.

Ebenfalls erhöht werden soll das Budget des Bundesumweltministeriums. Die Erhöhung des Etats um 500 Millionen Euro auf 2,97 Milliarden Euro soll unter anderem der Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 dienen. Zum Vergleich: In der großen Debatte um den Haushalt, die "Schwarze Null" und die Investitionen in den Klimaschutz fordern die Grünen in einem Gesetzesentwurf, der bisher lediglich der Süddeutschen Zeitung vorliegt, in den kommenden vier Jahren 100 Milliarden Euro zu investieren. Damit sollen Bahn, ÖPNV, Radwege und Sanierungen finanziert und dafür die Politik der "Schwarzen Null" beendet werden.

(Die Zahlen des Haushaltes der letzten Jahre im Überblick)

Die Kritik der Oppositionsfraktionen spiegelte sich auch in der Anzahl der Änderungsanträge wieder. So gab es in den letzten Monaten 1.800 Änderungsanträge zum Haushaltsentwurf. Die meisten, nämlich 598 Anträge, kamen dabei allein von der FDP-Fraktion. Keiner der Anträge der Oppositionsparteien wurde angenommen.

So ist der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke der Meinung, dass sich das Land keine weiteren zwei Jahre dieser Regierung leisten könne, da Zukunftsinvestitionen aufgrund des Festhaltens an der Politik der "Schwarzen Null" ausbleiben würden. Sven-Christian Kindler von den Grünen kritisiert, dass der Entwurf in Zeiten der Klimakrise, Investitionsschwächen und stotternder Konjunktur keine Lösungen für diese Probleme biete. Auch der Energiepolitiker der Linksfraktion,  Lorenz Gösta Beutin, bemängelt, dass die Bewältigung des Klimawandels in den nächsten Jahren immer mehr Geld koste und daher das Sparen für Steuerzahler:innen teurer wäre. (Merkur-Artikel)

Auf Seiten der AfD-Fraktion kritisiert Peter Boehringer der Grundrentenplan und die Mehrausgaben zur Klimapolitik. Die Große Koalition begehe mit dem Haushaltsplan Fehlplanungen und Ungerechtigkeiten. (Focus-Artikel)

 Eckhard Rehberg (CDU/CSU) freut sich, dass die Steuereinnahmen über die Deutschland vermöge, "Rekordinvestitionen" in Klimaschutz, Bildung, Forschung, innerer und äußere Sicherheit sowie in der Sozialpolitik möglich seien. Auch Finanzminister Olaf Scholz verteidigt den Haushaltsplan, der eine Investition in die Zukunft sei. So investiere man mit dem Haushalt wenn es um das Verkehrsnetz oder um die Bahn gehe.  Denn der Haushalt sieht beispielsweise vor, dass das Eigenkapital der Deutschen Bahn um eine weitere Milliarde erhöht wird. (Zeit-Artikel) (Merkur-Artikel)

Die Oppositionsfraktionen lehnten den kontrovers diskutierten Antrag geschlossen ab, während die Regierungsfraktionen dem Antrag zustimmten. Damit wurde der Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 angenommen.


Hier geht es zur Abstimmung über den Haushaltsplan 2019