Frage an Andrea Nahles von Michael N. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Nahles,
in allen anderen EU-Ländern ist Werbung für Tabak, Tabakprodukte und Erzeugnisse, die zum Rauchen hinführen, verboten. Die einzige Ausnahme: Deutschland. Hier bieten die Tabakkonzerne ein großes Marketing-Feuerwerk auf, um Kunden an sich zu binden. Werbung für Tabak und neuerdings auch für hochprozentigen Alkohol richtet sich vornehmlich an Kinder und Jugendliche. Auf Werbeplakaten werden vornehmlich Themen aufgegriffen, die Jugendliche in der Pubertät interessieren. Die Plakate zeigen trendige, coole junge Menschen in Partystimmung. Alles getreu dem Motto: Der Süchtige ist der beste Kunde. Ihn gilt es möglichst früh abhängig zu machen, dann bleibt er ein Leben lang der Marke treu, auch wenn sich dieses Leben durch den Konsum der beworbenen Produkte verkürzt. Das klingt sehr zynisch, ist es auch. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung mahnt daher schon lange ein komplettes Werbeverbot für Tabakprodukte und Alkoholika an.
Meine Frage an Sie: Wann beschließen Sie und Ihre Kollegen, dass Werbung für Tabak, Tabakprodukte und Produkte, die zum Tabakgenuss hinführen wie elektronische Zigaretten, verboten werden? Ein Werbeverbot fordern übrigens auch die EU und die WHO.
Dass Politiker wie Sie sehr schnell die entsprechenden Gesetze auf den Weg bringen, zeigt die Einführung der Ehe für Alle. Das ging ohne große Verzögerung über die Bühne. Wenn der Wille da ist, laufen die Dinge. Bei einem Werbeverbot für Tabak und Alkohol sehe ich den Willen nicht. Also, noch einmal: Wann beschließt der Bundestag, dass Werbung für Tabak, Tabakprodukte und harte Alkoholika verboten wird? Ich wünsche mir einen Beschluss und dessen Umsetzung durch die Bundesregierung noch dieses Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
M. N.
Sehr geehrter Herr N.,
stellen Sie diese Frage bitte den Kolleginnen und Kollegen der Unionsfraktion. Diese blockieren immer die Beschränkung der Tabakwerbung.
Beste Grüße
Andrea Nahles