Frage an Andreas Koska bezüglich Umwelt

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Andreas Koska
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christiane L. •

Frage an Andreas Koska von Christiane L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Koska,
am 7. 6. 2019 hat der Bundesrat einer Regierungsverordnung zur Förderung der LNG-Infrastruktur für Flüssiggas zugestimmt. Damit sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen für LNG-Anlagen in Deutschland verbessert werden. Die Gesetzesverabschiedung erfolgte mit Zustimmung der Grünen.
1. Wie stehen Sie vor dem Hintergrund der Fridays for Future-Bewegung, der Bemühungen zur Stärkung der Erneuerbaren Energien, der Notwendigkeit, unsere CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren diesem Gesetz gegenüber, zumal, soweit mir bekannt, es im wesentlichen darum geht, Frackinggas aus den USA aufzunehmen und zu verteilen, was bedeutet, dass doppelter Schaden angerichtet wird, denn nicht nur verschlechtert es unsere Möglichkeiten, unseren CO2-Ausstoß zu verringern, sondern führt gleichzeitig im Erzeugerland zum Auftreten weiterer eklatanter Umweltschäden.
2. Äußern Sie sich bitte zu der These, dass die Grünen früher erheblich radikaler waren und heute weitgehend nur noch viel zu kraftlose Symbolpolitik machen, so dass wir selbst bei Umsetzung der heutigen grünen Forderungen keinerlei Chancen haben, unsere 30er bzw. 50er Klimaziele zu erreichen.
3. Stellen Sie bitte eine Liste der von Ihnen als vordringlich und zwingend notwendig angesehenen Maßnahmen zusammen, um diese Klimaziele doch noch erreichen zu können - unabhängig von offizieller Parteistrategie. Persönliche Anmerkung: damit ich Sie wähle, muss dieser Aufstellung alles, was offizielle Parteimeinung ist, weit hinter sich lassen.
Herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
C. L.

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Bündnis 90/Die Grünen

1. Wie stehen Sie vor dem Hintergrund der Fridays for Future-Bewegung, der Bemühungen zur Stärkung der Erneuerbaren Energien, der Notwendigkeit, unsere CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren diesem Gesetz gegenüber, zumal, soweit mir bekannt, es im wesentlichen darum geht, Frackinggas aus den USA aufzunehmen und zu verteilen, was bedeutet, dass doppelter Schaden angerichtet wird, denn nicht nur verschlechtert es unsere Möglichkeiten, unseren CO2-Ausstoß zu verringern, sondern führt gleichzeitig im Erzeugerland zum Auftreten weiterer eklatanter Umweltschäden.

Sie haben recht, die Förderrichtlinie für Liquefied Natural Gas (LNG), scheint ein Geschenk an Trump zu sein und die Kosten werden auf den Endverbraucher umgewälzt und das alles vor dem Hintergrund, dass auch das Gas als Energieträger nach 2050 nicht mehr verwendet werden soll. Ein Wahnsinn, aber die Bundesregierung scheint Trump beruhigen zu wollen. Dass das Fracking die Umwelt schädigt steht ausser Frage und sollte verboten werden. Trotzdem moechte ich sie darauf hinweisen, dass es sich um eine Landtagswahl handelt und der Einfluss auf die Bundespolitik nur begrenzt ist.

2. Äußern Sie sich bitte zu der These, dass die Grünen früher erheblich radikaler waren und heute weitgehend nur noch viel zu kraftlose Symbolpolitik machen, so dass wir selbst bei Umsetzung der heutigen grünen Forderungen keinerlei Chancen haben, unsere 30er bzw. 50er Klimaziele zu erreichen.

Es stimmt sicher, dass die Grünen früher radikaler gewesen sind, allerdings hilft alle Radikalität nicht, wenn man in einer Demokratie bestimmte Ziele erreichen will, als ein bislang kleine Partei ist man da immer auf Bündnispartner angewiesen. Offenbar sind wir jedoch den richtigen Weg gegangen, denn fast alle Parteien haben unsere früheren Kernforderungen in ihren Programmen und die Themen: Naturschutz, Umweltschutz und Klimaschutz sind mitten in der Gesellschaft angekommen.

3. Stellen Sie bitte eine Liste der von Ihnen als vordringlich und zwingend notwendig angesehenen Maßnahmen zusammen, um diese Klimaziele doch noch erreichen zu können - unabhängig von offizieller Parteistrategie.

Das wird nicht gehen, denn als Alleinkämpfer steht man auf verlorenen Posten, gemeinsm ist man bekanntlich stark. Und das geht im meinen Fall nur mit Parteifreunden, deshalb könnte ich die Liste nur entsprechend der Parteistrategie füllen und diese ist ihnen sicher bekannt. Wenn es um mich persönlich geht, kann ich nur auf kleine Schritte verweisen, die ein jeder von uns gehen kann. Angefangen bei der Solar- und PV-Anlage auf dem Dach (für Strom und Warmwasser sowie Heizung) zusätzlich eine Palletheizanlage. Einkaufen ohne grosse Plastikverpackung, einen Umstieg aus ein E-Auto, was bei mir für Anfang 2020 geplant ist, u.s.w. Entscheidend ist für mich vor allem, dass sie zur Wahl gehen, wählen (bitte nicht blau oder braun)

Gruss - Andreas Koska