Frage an Andreas Lorenz von Regina W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Lorenz,
Was bewegt Sie als Selbständiger zu einer Kandidatur für die CSU? Wären Sie vor dem Hintergrund der gegen mittelständische Unternehmen gerichteten Bundespolitik, die auch die CSU zu verantworten hat, nicht besser in einer klassischen Mittelstandspartei wie FDP oder NPD aufgehoben?
Herzliche Grüße
Regina Weiß
Sehr geehrter Herr Weiss,
ich weiß jetzt zwar nicht, wieso Sie die NPD als "klassiche Mittelstandspartei" bezeichnen und man könnte und müsste zu dieser Partei sicher auch einiges sagen, aber ich möchte mich direkt auf Ihre Frage beziehen.
Ich denke, dass man als Selbständiger in der CSU hervorragend aufgehoben
ist. Was die von Ihnen angesprochene Bundespolitik betrifft, ist es doch vor allem die CSU, die sich für die Interessen des Mittelstandes einsetzt. Beispielsweise möchte ich da mal auf die aktuelle Diskussion zur Erbschaftssteuer verweisen, wo die CSU dafür kämpft, dass auf die Interessen der mittelständische Unternehmen besonders Rücksicht genommen wird und es auch insgesamt nicht zu einer Ausweitung dieser Steuer kommt. Die SPD hat hierzu jedoch in der Tat diametral andere Vorstellungen, aber dafür können Sie doch nicht die CSU verantwortlich machen, selbst wenn wir mit dieser SPD halt eine Koalition auf Bundesebene bilden (müssen).
Und die grundsätzliche Frage, ob man als Selbständiger besser in der FDP aufgehoben ist, möchte ich auch verneinen. Selbst wenn wir mal annehmen würden, dass diese Partei eine gute Mittelstandspolitik vertritt, so ist es doch wohl mehr als unwahrscheinlich, das sie selbst mal irgendwo eine alleinige Mehrheit bekommt. D.h. selbst wenn die FDP in einer Regierung sein sollte, so hat sie immer einen größeren Koalitionspartner und könnte deshalb auch nur einen (geringen) Teil Ihrer Forderungen durchsetzen. Die CSU als Volkspartei, die alle Schichten der Bevölkerung vertritt, kann vielleicht aus Ihrer Sicht nicht immer die "reine Lehre" vertreten. Aber ich finde es doch viel sinnvoller, möglichst alle (d.h. auch Arbeitnehmer, Beamte, Rentner, etc...) von der Sinnhaftigkeit einer guten Wirtschafts- und Finanzpolitik zu überzeugen, da letztendlich doch alle etwas davon haben, wenn es uns witschaftlich gut geht.
Und mit seiner Bilanz in der Wirtschafts- und Finanzpolitik braucht sich Bayern doch wirklich nicht verstecken: geringste Arbeitslosenquote, niedrigste Staatsverschuldung, höchste Investitionen in Forschung und Entwicklung von allen deutschen Bundesländern. Bayern bietet seinen Bürgern mehr Chancen und auch die Rahmenbedingungen für den Mittelstand sind bei uns besser. Insofern fühle ich mich als Selbständiger sehr wohl in der CSU.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Lorenz
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