Frage an Andreas Schwab bezüglich Frauen

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Andreas Schwab
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Frage von Claudia F. •

Frage an Andreas Schwab von Claudia F. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Schwab,

Ich interessiere mich persönlich sehr für Ihre Arbeit. Für mich und meinen Freundeskreis ist die Frage der Frauenquote für die kommende Wahl entscheidend.

Gerne würde ich daher Ihre Meinung zu diesem Thema erfahren und wie Sie im Falle einer Abstimmung über die Frauenquote votieren würden.

Über eine baldige und ausführliche Antwort freue ich mich!

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Friedl

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CDU

Sehr geehrte Frau Friedl,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 14.12.2012.

Zunächst einmal ist es erfreulich, dass die Quote der erwerbstätigen Frauen seit 2005 von 60 auf 71 Prozent deutlich angestiegen ist - stärker als in jedem anderen Land der EU. Dennoch haben wir hier natürlich noch viel Nachholbedarf und es kommt jetzt um so mehr darauf an, dafür zu sorgen, dass der Arbeitsmarkt noch stärker als bisher für Frauen geöffnet wird und attraktive Karrierewege ermöglicht werden.

Dabei muss insbesondere bei gleicher Qualifikation von Frauen und Männern auch der gleiche Lohn gezahlt werden. Gerade Frauen sind oft in Teilzeit beschäftigt, obwohl sie gerne in größerem Umfang arbeiten möchten. Ein besonderer Schwerpunkt muss deshalb darin liegen, die Rückkehr aus einer Familienphase oder von der Teilzeit- zur Vollzeitbeschäftigung zu erleichtern. Dabei ist es wichtig, dass wir es nicht zulassen, dass unterschiedliche Lebensentwürfe gegeneinander ausgespielt werden. Vielmehr gilt es, eine echte Wahlfreiheit für den Einzelnen zu ermöglichen.

Die CDU Deutschlands hat im Zuge des vergangenen Bundesparteitages im Dezember 2012 das Modell der sogenannten "Flexi-Quote" beschlossen. Diesen Ansatz halte ich für eine gute und ausgewogene Lösung, um schon bald den Anteil der Frauen in Führungspositionen, in Vorständen und Aufsichtsräten deutlich anzuheben. Deshalb wollen wir von Unternehmen fordern, sich selbst zu verpflichten, eine verbindliche Frauenquote für Vorstand und Aufsichtsrat festzulegen. Diese soll öffentlich ausgewiesen werden und darf nicht nachträglich wieder aufgeweicht werden. Auf diese Weise sollen bis 2020 im Schnitt mindestens 30 Prozent der Aufsichtsratsmandate der mitbestimmungspflichtigen Unternehmen mit Frauen besetzt werden.

Genauso wichtig wie die Besetzung von Vorstands- und Aufsichtsratspositionen durch Frauen ist aber eine gezielte Förderung auf dem Weg in mittlere und höhere Führungspositionen. In diesem Sinne werden wir in Zukunft weiterhin genau prüfen müssen, wie effektiv die gewählten Mittel in der Praxis tatsächlich sind, so dass wir bei künftigen Fehlentwicklungen wirksam gegensteuern können.

Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Schwab

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