Frage an Andreas Schwarz bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Andreas Schwarz
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Frage von Birgit D. •

Frage an Andreas Schwarz von Birgit D. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Schwarz,

mit Fassungslosigkeit habe ich gerade gelesen, dass Sie auch für die Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration gestimmt haben. Das ist ein Skandal. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass auch die SPD eine Tierquäler-Partei ist. Das ging schon mit dem Koalitionsvertrag los, indem sich die SPD gemeinsam mit CDU/CSU darauf geeinigt hat, Tierschützer, die in Ställe „einbrechen“ (um Missstände aufzudecken!), härter bestrafen zu wollen. Im September hat die SPD zusammen mit CDU/CSU zwei verschiedene Anträge von FDP und Grünen zu Verschärfungen bei Tiertransporten abgelehnt. Und nun diese unselige Fristverlängerung!

Genau dieses "Weiter-So-für-die-Wirtschaft-koste-es-was-es-wolle" ist der Grund dafür, dass der SPD die Wähler in Scharen weglaufen.

Bitte erläutern Sie mir Ihre ganz persönlichen Beweggründe, warum Sie dafür gestimmt haben, dieses qualvolle Prozedere beibehalten zu wollen.

Und kommen Sie mir nicht mit einer vorformulierten Textwüste von Ihrem SPD-Kollegen Rainer Spiering. Und auch nicht mit dem Totschlagargument Arbeitsplätze (ich weiß, eine makabre Wortwahl in Zusammenhang mit dem sensiblen Thema Tierschutz). Wenn Geschäftsgrundlagen ethisch nicht vertretbar sind und zu gesundheitlichen Gefahren von Mensch, Tier und Umwelt führen, dürfen Arbeitsplätze kein Argument mehr sein.

Mich interessiert wirklich, ob Sie als Politiker noch Empathiefähigkeit für andere Lebewesen haben, und wie Sie persönlich zum Thema Tierschutz stehen.

Mit freundlichen Grüßen,
B. D.

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Sehr geehrte Frau D.,

ich sage Ihnen klar, dass mich die Zustimmung nicht mit großer Begeisterung erfüllt hat, aber sie war Teil eines Gesamtkompromisses in der Koalition, der mich dazu bewogen hat, trotzdem zuzustimmen. Ein Grund war u.a. auch, dass wir nun endlich ein Enddatum festgelegt haben. Ursächlich für die Misere ist das Bundeslandwirtschaftsministerium, dass es versäumt hat Schweinehalter auf diese Situation frühzeitig vorzubereiten. Durch die Fristverlängerung vermeiden wir massive Verwerfungen, da wir schließlich auch zukünftig lieber Schweinehaltung in Deutschland halten wollen und nicht nur in Osteuropa und schaffen gleichzeitig die Voraussetzungen, dass die Neuland-Methode Standard wird.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schwarz

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