Sehr geehrte Frau Baerbock. Ich begrüße es, dass die Grünen ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos zulassen wollen. Wie stehen Sie zu wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen als Alternative zum Elektroauto?

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Frage von Alexander H. •

Sehr geehrte Frau Baerbock. Ich begrüße es, dass die Grünen ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos zulassen wollen. Wie stehen Sie zu wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen als Alternative zum Elektroauto?

Ich persönlich sehe die Umweltzerstörung bei der Produktion eines Elektroautos sehr kritisch. Beispielhaft dafür ist der Lithium-Abbau in der Atacama-Wüste in Chile. Fahrzeuge mit einem wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor oder einer Brennstoffzelle könnten eine Alternative sein. Warum aber werden Elektroautos meiner persönlichen Meinung nach so aggressiv auf den Markt gebracht und als Königsweg in der Mobilitätswende gesehen? Freundliche Grüße.

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir Grüne wollen, dass jeglicher Verkehr in Zukunft emissionsfrei stattfindet. Für die allermeisten Fahrzeuge eignet sich die batterieelektrische Mobilität. Für andere Anwendungen, vor allem schwere Fahrzeuge, sind Antriebe mit grünem Wasserstoff besser geeignet. Für Spezialfahrzeuge, aber insbesondere den Verkehr in der Luft und im Wasser, eignen sich synthetische Kraftstoffe auf Basis erneuerbarer Energien.

Für Batterien in Elektrogeräten und auch E-Autos werden Rohstoffe wie Lithium und Kobalt benötigt, die derzeit teilweise unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Das muss sich auf jeden Fall ändern. Damit Unternehmen dem Schutz von Umwelt und Menschenrechten in ihren Lieferketten umfassend nachkommen, fordern wir deutliche Verbesserungen beim Lieferkettengesetz. Auch die Ressourcenbilanz der E-Mobilität muss sich weiter verbessern. Schon heute sinkt der Kobalt-Anteil in den Akkus. Manche Hersteller haben angekündigt, bald ganz darauf zu verzichten. Die Wissenschaft zeigt zudem Wege auf, wie Akkus künftig mit anderen Rohstoffen hergestellt werden können. Ausgediente Akkus sind wertvolle Rohstofflager. Je besser sie recycelt werden, desto weniger neue Ressourcen werden benötigt. Dieses Recycling funktioniert technisch bereits sehr gut, doch bislang fehlen gesetzliche Regeln, die ein umfangreiches Recycling auch vorschreiben. Wir setzen uns für hohe Sammelquoten ein, damit mehr Akkus ins Recycling gelangen. Außerdem brauchen wir separate Recyclingquoten für die Rohstoffe und eine Vorgabe, dass zurückgewonnene Materialien in neuen Produkten eingesetzt werden.

Weitere Informationen zur E-Mobilität finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/mobilitaet/elektromobilitaet-auf-die-ueberholspur-bringen

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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