Sehr geehrter Herr Klocke,
wie so viele bin auch ich aufgrund der Weltlage zutiefst traurig und wütend und frage mich, was ich wohl meinem Sohn sage, wenn er mich irgendwann fragt: Mama, was hast Du getan, als ihr von dem nächsten Massaker in Europa wußtet? Wir wissen so viel mehr als damals in Srebrenica aufgrund der Schnelligkeit der Medien und doch nutzen wir es nicht. Was kann ich als Bürgerin denn tun? Mein Mann kommt aus Syrien und schon dort hat die Welt zugeschaut und Putin und Assad foltern, töten und vergewaltigen lassen – und nun geht es weiter und wir hier sorgen uns um was? Dass die Preise steigen, wir nicht mehr so lustig Auto fahren können, wie wir das wollen, dass wir uns etwas zurücknehmen und unseren Konsum reduzieren?
Ich halte das langsam nicht mehr aus, immer zeitlich so nah an den Geschehnissen zu sein und so weit weg von einer Tat, einem Agieren gegen das, was gerade vor unser aller Augen passiert. Was können wir tun? Was wollen Sie tun?
Mirjam K.