Damit sich was ändert – heute für morgen
Die umfassende Frage nach Gerechtigkeit ist es, die mich von klein auf umtreibt. Ungerechtigkeiten kann ich bis heute nur schwer ertragen und weiß, dass ich genau deshalb nicht abwarten kann, sondern mich einbringen muss. Es geht darum, Demokratie erfahrbar zu machen. Gerade in der Bildungspolitik, in Punkto Willkommenskultur, bei der Gleichstellung aber auch in Sachen Klimaschutz. Vieles haben wir in den letzten Jahren begonnen. Doch es gibt noch viel zu tun.
1. Die beste Bildung schon für die Kleinsten
In unseren Kindergärten und in der Kindertagespflege werden mit guter Bildung, Erziehung und Betreuung die Grundsteine für Chancengleichheit gelegt. Wir wollen bestmögliche Bedingungen inklusive einer möglichst praxisintegrierten Ausbildung und einer gerechteren Entlohnung der Erzieher*innen. Den Fachkräfteschlüssel wollen wir stetig verbessern. Zudem braucht es multiprofessionelle Teams zum erfolgreichen Umgang mit Heterogenität. Perspektivisch meinen wir, dass Bildung grundsätzlich beitragsfrei sein sollte. Entscheidend aber ist die Qualität in unseren Einrichtungen. Und wir setzen uns ein für sozial verträgliche Elternbeiträge und vor allem dafür, dass jedes Kind auch einen Platz in einer guten Kita bekommt. Allein in Erfurt fehlen absehbar 500 Kitaplätze. Und die Zeit zum Handeln ist jetzt.
2. Für gute Schulen für alle von Anfang an – Vielfalt tut gut
Das Recht auf Bildung gilt glücklicherweise für jedes Kind und kennt auch keine Grenzen. Unser Ziel ist ein Schulwesen, das alle mitnimmt. Jedes Kind, jede*r Jugendliche soll die Schule mit dem bestmöglichen Abschluss verlassen können. Denn: Köpfchen sind unser Kapital! Doch dafür braucht es zunächst mal Schulen, in denen gut gelernt und individuell gefördert werden kann, egal ob sich diese in staatlicher oder freier Trägerschaft befinden. Sie alle erfüllen den öffentlichen Bildungsauftrag. Bei uns stehen die Schulentwicklung und die Bildungsqualität im Fokus. Uns ist bewusst: Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze für Referendar*innen und mehr Lehrer*innen und müssen den Stundenausfall drastisch reduzieren. Wir wollen Ganztags- und Gemeinschaftsschulen flächendeckend anbieten – denn gerade diese Schulen bieten sehr viel Zeit für mehr! Und wir wollen perspektivisch an jeder Schule Schulsozialarbeiter*innen einsetzen. Um Chancengleichheit und umfassende Teilhabe zu ermöglichen, setzen wir uns für ein diskriminierungsfreies und zugleich leistungsfähiges Schulwesen ein. Wir stärken die Mitbestimmungsrechte der Schüler*innen, fördern Demokratiebildung und auch und gerade die historisch-politische und menschenrechtsorientierte Bildung. Die freitäglichen Klima-Proteste der Schüler*innen zeigen uns aber auch, dass es höchste Zeit für nachhaltige Bildung ist. Deshalb stärken wir die Umwelt- und Friedensbildung und wollen soziales sowie globales Lernen in den Lehrplänen verankern.
Im 21. Jahrhundert gilt es allerdings auch, die Digitalisierung in der Bildung nicht zu vergessen. Deshalb machen wir uns für solide digitale Bildung an allen Schulen stark.
3. Erwachsenenbildung – lebenslanges Lernen
Bildung ist das ganze Leben und die Erwachsenenbildung ist für uns die zentrale vierte Säule im Bildungssystem. Thüringen hat eine plurale Erwachsenenbildungslandschaft, die einer verlässlichen Förderung bedarf und allen offen stehen muss. Den von uns eingeführten Rechtsanspruch auf Bildungsfreistellung an fünf Tagen im Jahr wollen wir noch bekannter machen. Besonders wichtig sind uns neben der politischen Bildung, die Alphabetisierungskurse und die Möglichkeit, Schulabschlüsse nachzuholen.
4. Willkommenskultur und Integration leben – den Horizont erweitern
Niemand flieht freiwillig aus seiner Heimat. Und jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde. Wir wollen Thüringen zum sicheren Hafen für Geflüchtete machen und nehmen nicht hin, wie mit Hass, Hetze und sog. Fakenews Stimmung gemacht wird. Das Problem heißt auch in Thüringen zu oft Rassismus. Uns ist aber auch bewusst, dass Integration keine Einbahnstraße sein kann und uns allen etwas abverlangt. Mit dem umfassenden Integrationskonzept für Thüringen haben wir uns viel vorgenommen. Zentral für uns sind gleiche Rechte für alle hier lebenden Menschen inklusive Teilhabe und ein Umgang auf Augenhöhe. Dezentrale Unterkünfte in Wohnungen, Integrationsangebote und ein humanitäres Bleiberecht sind unsere Antworten, die auch bewirken, dass dringend benötigte Fachkräfte keinen großen Bogen mehr um Thüringen machen.
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