Frage an Athanasia Rousiamani-Goldthau bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Athanasia Rousiamani-Goldthau
FDP
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Frage von Gabriele L. •

Frage an Athanasia Rousiamani-Goldthau von Gabriele L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sie bewerben sich in meinem Wahlkreis um ein Direktmandat für den Deutschen Bundestag. Da ich weder Sie persönlich kenne, noch Ihre ethische Grundhaltung einschätzen kann, erlauben Sie mir bitte eine Frage, bevor ich mich entscheide, ob ich Ihnen meine Stimme gebe oder nicht.

Wie stehen Sie persönlich - nicht Ihre Partei – zum Thema "selbstbestimmter Tod".

Damit meine ich ausdrücklich nicht nur "Sterbehilfe" im Fall schwerer, unheilbarer Krankheit, sondern den "Freitod" von Menschen, die niemandem etwas schuldig sind, also weder unmündige Kinder haben noch irgendwelche finanzielle Verbindlichkeiten.

Danke und freundliche Grüße
G. L.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau L.,

die Standpunkte meiner Partei sehen folgendermaßen aus:

- Weiterhin die Straflosigkeit der eigenverantwortlichen Selbsttötung
sowie deren Versuch.
- Eindeutige gesetzliche Regelungen, die kommerzielle Sterbehilfe
kriminalisieren, nicht kommerzielle Beratungen und Beihilfe zur
Selbsttötung jedoch in klar definierten Grenzen legalisieren.
- Bundesweit einheitliche Regelungen im ärztlichen Standesrecht zur
Frage des ärztlichen Beistandes.
-Bei Vorliegen einer Patientenverfügung: Klare Wahrung des
Selbstbestimmungsrechts gegenüber den Fürsorgeüberlegungen Dritter.

Als Liberale glaube ich, dass die Straflosigkeit von eigenverantwortlichen Selbsttötungen oder vielmehr von deren Versuch richtig ist. Sollte sich jemand der psychisch gesund ist und im Vollbesitz geistiger Kräfte für den Freitod entscheiden, so ist dies wohl letztendlich zu respektieren. Gleichwohl müssen wir als Gesellschaft aber alles dafür tun, damit möglichst niemand in eine so verzweifelte Lage kommt in der sie oder er sich selbst töten will. Insbesondere wäre es furchtbar wenn sich beispielsweise alte Menschen nur deswegen für einen Freitod entscheiden, weil sie Angst haben "jemanden zur Last zu fallen".

Als gläubige Christin würde ich diesen Weg für mich persönlich nicht wählen, jedoch würde ich auch niemanden für diese Entscheidung verurteilen.

Mit freundlichen Grüßen,

Athanasia Rousiamani-Goldthau