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Wie stehen Sie zur Umstellung des Fahrplans ab Dezember 2025, der Elmshorn weitgehend, Tornesch und Prisdorf vollständig von einer umsteigefreien Verbindung nach Altona abhängt?

Beate Raudies, Abgeordnete für den Wahlkreis Elmshorn, Amt Elmshorn-Land und Tornesch
Beate Raudies
SPD
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Frage von Sebastian E. •

Wie stehen Sie zur Umstellung des Fahrplans ab Dezember 2025, der Elmshorn weitgehend, Tornesch und Prisdorf vollständig von einer umsteigefreien Verbindung nach Altona abhängt?

Wie an verschiedenen Stellen berichtet, hat nah.sh in diesem Jahr eine massive Verschlechterung der Verbindung Elmshorn-Altona geplant. Nach den morgendlichen Zügen fahren ab ca. 8 Uhr nur noch die Regionalexpresszüge nach Altona. Stündlich. In der Gegenrichtung bis auf einen Zug um 15:22 Uhr ebenfalls nur stündliche Regionalexpresse.
Begründet wird dies zum Einen mit der (seit Jahren brachliegenden) Baustelle Diebsteich, die nach DB-Angaben frühestens im Sommer 2026 weitergehen wird. Zum Anderen nach dem "Wunsch", mehr Züge zum Hauptbahnhof zu leiten.
Insgesamt bedeutet dies auf dem Rücken hunderter bis tausender Pendler nach Altona eine minimale Verbesserung für die übrigen Pendler. Einige müssen nicht mehr stehen, dafür kommt man aus Tornesch nur noch mit Umstieg und ca. 15-20 Minuten langsamer (pro Richtung!) nach Altona. Insgesamt verliert man bei 5 Pendeltagen pro Woche somit rund 3 Stunden Lebenszeit!
Das ist kein Fortschritt, und die vorgeschobenen Gründe sind eine Farce!

Beate Raudies, Abgeordnete für den Wahlkreis Elmshorn, Amt Elmshorn-Land und Tornesch
Antwort von SPD

Ich kann aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen, wie belastend die angekündigten Änderungen für viele Pendler*innen in Elmshorn, Tornesch und Prisdorf sein werden. 
Ich selbst bin 27 Jahre mit der Bahn Richtung Hamburg gependelt, jetzt fahre ich regelmäßig mit dem Zug nach Kiel.

Gerade für Menschen, die täglich auf eine verlässliche und umsteigefreie Verbindung nach Altona angewiesen sind, bedeutet eine solche Verschlechterung spürbare Mehrbelastungen im Alltag durch längere Wege und mehr Reisezeit.
Zwar handelt es sich bei den anstehenden Anpassungen um Maßnahmen, die im Zusammenhang mit größeren Bau- und Modernisierungsvorhaben stehen. Diese sind notwendig, um unsere Infrastruktur langfristig stabiler, pünktlicher und leistungsfähiger zu machen. 
Aber das ändert nichts daran, dass Bauarbeiten immer so organisiert werden müssen, dass die Auswirkungen für die Menschen vor Ort so gering wie möglich bleiben. Gerade in einer Phase, in der wir viel bauen, modernisieren und nachholen, wird es leider häufiger zu Einschränkungen kommen – umso wichtiger ist beispielsweise ein verlässlicher, gut organisierter Ersatzverkehr und eine Kommunikation, die Pendler*innen nicht im Regen stehen lässt.
Das ist hier nicht der Fall. Der Bahnverkehr in unserer Region verliert durch den Wegfall der Direktverbindungen nach Altona an Attraktivität. Jeder Umstieg kostet Zeit und Nerven. 
Mittelfristig werden darum vermutlich Pendler*innen wieder aufs Auto umsteigen. 

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