Ist die Energiewende überhaupt bezahlbar?

Beate Walter-Rosenheimer
Beate Walter-Rosenheimer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Axel S. •

Ist die Energiewende überhaupt bezahlbar?

Das kommunizierte Narrativ der Bundesregierung lautet bisher:

"Wind und Sonne senden keine Rechnung", daher ist die Nutzung dieser Energien besonders preiswert.
Wir brauchen nur einmalig eine Kraftanstrengung, um hinreichend Wind- und Sonnenkraftwerke aufzubauen. Dann haben wir es "über die Brücke" geschafft und können Verbraucher, Gewerbe und Industrie mit dauerhaft günstiger Energie versorgen.
Der Umbau unserer Energiewirtschaft wird viele Arbeitsplätze und ein zweites Wirtschaftswunder schaffen.

Ich habe das selbst einmal durchgerechnet und komme auf Strompreise von über 60 Cent je kwh.
Siehe http://energiewende-rechner.de/

Kann es sein, dass die Bundesregierung nicht oder nicht korrekt rechnet?

Beate Walter-Rosenheimer
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.

schon heute sind die Stromgestehungskosten Erneuerbarer Energien konkurrenzfähig und teilweise bereits jetzt günstiger als die von fossilen Brennstoffen.

Die Website, auf die Sie sich berufen ist Ihre eigene. Ihr Rechner basiert auf sehr vielen Annahmen, beispielsweise einer hohen Quote von Strom, der in Wasserstoff umgewandelt und später rückverstromt wird. Dies hat natürlich hohe Verluste im Wirkungsgrad. Daher ist eine Direktnutzung von Strom vorzuziehen.

Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende – für die Bereiche, in denen eine Elektrifizierung nicht möglich ist. Es gibt allerdings viele Bereiche des Lebens, welche elektrifiziert werden können und werden.

Am anschaulichsten ist es wahrscheinlich am Auto darzustellen: Ein Verbrennungsmotor, der mit Power to X läuft hat einen Wirkungsgrad von ca. 15%, ein Elektroauto kann mit dem gleichen Strom fünfmal so weit fahren. Diese Logik gibt es in vielen Bereichen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich gerne an die Fachabgeordneten oder ziehen Sie aktuelle Publikationen von Forschungseinrichtungen wie dem Helmholtz-Institut zu Rate.

Freundliche Grüße

Beate Walter-Rosenheimer

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