Sanieren statt Abreißen- gilt das auch für Ahlen und das Rathaus?

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Bernhard Daldrup
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Frage von Löper F. •

Sanieren statt Abreißen- gilt das auch für Ahlen und das Rathaus?

Hallo Herr Daldrup, danke für Ihren guten und detaillierten Beitrag im Mittagsmagazin gestern, auf den mich Frau Kessing hinwies. Ich bin Vorsitzender der Ahlener Rathausfreunde eV
und würde gerne mit Ihnen zum Thema sanieren ins Gespräch kommen. Wir nähern uns in Ahlen mit ca 120.000.000 € plus für den Bürgercampus der Haushaltssicherung und einer Zerschlagung von zeitgenössischer Stadtkultur.

Ergänzung zum Video Ahlen 1968 Jahresschau :    https://youtu.be/-T1XLUIDEWc  darin u.a. Bgm Linnemann SPD zum neuen Rathaus

Freundliche Grüße
Friedrich L.
Ahlen
 

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr positives Feedback zum Interview im Mittagsmagazin. Die Debatte um das Ahlener Rathaus bei mir im Wahlkreis ist mir nicht neu. Ich begrüße es sehr, dass Vereine wie die Ahlener Rathausfreunde und zahlreiche andere in Deutschland sich für den Erhalt von abrissgefährdeten Gebäuden einsetzen. Denn ganz allgemein gesprochen brauchen wir dringend ein Umdenken und eine Trendwende: Weg vom schnellen Abreißen und neu Bauen, hin zum Sanieren und Modernisieren. Nur wenn wir vermehrt im Bestand sanieren, was mit Blick auf die grauen Energie und die CO2-Gesamtbilanz ein Haus in seinem gesamten Lebenszyklus wesentlich klimafreundlicher macht, als das Abreißen und neu Bauen, können wir im Bausektor unsere hoch gesteckten Klimaziele erreichen.

Deshalb freut es mich auch umso mehr, dass einige Wohnungsbaugenossenschaften sich in diesem bereits auf den Weg gemacht haben, wie ich es auch im ARD-Beitrag beispielhaft geschildert habe.

Das Ahlener Rathaus ist leider kein schönes Beispiel für die bisherigen Versäumnisse. Denn die heutige Situation ist ja nicht kurzfristig entstanden, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Versäumnisse bei Unterhalt, Erhaltung und Modernisierung des Gebäudes. Die vielen Untersuchungen haben ja offenbar auch zu dem Ergebnis geführt, dass im Falle einer Sanierung nur noch das Betonskelett erhaltenswert gewesen wäre. Wenn überdies der Lebenszyklus nicht in die Gesamtbetrachtung (monetisiert)  einbezogen wird und leider für einen möglicher Neubau auch noch deutliche finanzielle Mittel des Landes in Aussicht gestellt werden, stehen die heute Verantwortlichen vor einer sehr schwierigen Situation.

Sie kennen und engagieren sich ja in der seit Jahren laufenden Debatte dazu.

Unter solchen Bedingungen kann man zu dem Ergebnis kommen, dass eine Sanierung nach gründlicher Überprüfung nicht mehr infrage kommt und die Ahlener Kommunalpolitik hat sich so entschieden, auch die SPD vor Ort.

Zudem sind die Planungen für einen Neubau mit bereits festgesetzten Haushaltsmitteln und dem lange entschiedenen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des neuen Rathauses auch bereits sehr weit vorangeschritten.

Zuletzt eine Bemerkung, die mir wichtig ist. Ich respektiere als Bundestagsabgeordneter Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, dazu gehört auch die kommunale Selbstverwaltung mir ihren Entscheidungsstrukturen. Deshalb respektiere ich auch die Entscheidungen der heute Verantwortlichen, was aber nichts daran ändert, dass die Versäumnisse über viele Jahre zurückliegen. (Übrigens bin ich nicht sicher, dass millionenfache Sanierungsmittel über viele Jahre, die dann ja auch anderen Zwecken nicht zur Verfügung gestanden hätten, immer von der Öffentlichkeit als unverzichtbar akzeptiert worden wären - aber das nur am Rande).

Sollten Sie Interesse an einem Austausch im neuen Jahr haben, melden Sie sich gerne bei mir im Wahlkreisbüro zur Koordinierung eines Termins: Unter der Mailadresse bernhard.daldrup.ma02@bundestag.de steht Ihnen mein Team dafür gerne zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen auf diesem Wege schon mal fröhliche Weihnachten und alles Gute für 2023.

Herzliche Grüße

Bernhard Daldrup

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