Frage an Bernhard Suttner bezüglich Soziale Sicherung

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Bernhard Suttner
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Frage von Helmut G. •

Frage an Bernhard Suttner von Helmut G. bezüglich Soziale Sicherung

Die Altersrente soll nach der herrschenden Politik mit dem Drei-Säulen-Prinzip ausgestaltet sein. Zwei Säulen sind kapitalgedeckt (private und betriebliche Altersvorsorge). Diese haben ganz klar ihre Wirkung verfehlt, um nicht zu sagen, dass ist politisch gewollte Geldvernichtung.
Die gesetzliche Rente muss bei langjährigen Beitragszahlern wieder einen gesicherten Lebensabend ermöglichen.
Welches Konzept verfolgt die ÖDP um die erste Säule, die gesetzliche Rente zu stärken?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr G.,

danke für Ihre Frage. Ich mache mir die Beantwortung leicht und stelle mich voll und ganz hinter die kurze Rede, die unser ÖDP-Europaabgeordneter Prof. Dr. Klaus Buchner aus München vor wenigen Tag im Europäischen Parlament gehalten hat:

/„Frau Präsidentin! Unser Rentensystem ist krank. Obwohl die Beiträge zur Rentenversicherung sehr hoch sind, gibt es viel Altersarmut. Diese Altersarmut wird in den nächsten Jahren noch ganz erheblich ansteigen. Gerade für diese Menschen hilft die private Vorsorge kaum; denn sie haben nicht genügend Geld, um es in irgendeiner Weise so anzulegen, dass es nicht von der Inflation aufgefressen wird. Auch die Anlage in Fonds bringt große Unsicherheiten. Die Pleite von Lehman Brothers sollte uns eine Lehre sein. Die einzig sinnvolle Lösung ist meiner Meinung nach, dass alle Einkünfte für eine öffentliche Rentenkasse herangezogen werden, auch Einnahmen zum Beispiel aus Aktien und Unternehmensgewinnen – so wie heute schon in der Schweiz. Dadurch wird die Mittelschicht entlastet. Dabei sollte es Mindest- und Höchstrenten geben. Nur so kann unser Rentensystem wieder sicher und leistungsfähig werden.“/

Dieser Rede von Prof. Buchner schließe ich mich voll und ganz an. Auch das Bayernprogramm der ÖDP zu dieser Landtagswahl enthält die Forderung, von allen Einkommen – nicht nur von den Arbeitslöhnen - Rentenbeiträge einzuziehen.

Ergänzen möchte ich, dass es unserer Meinung nach dringen nötig wäre, den Steueranteil bei der Rente zu erhöhen und gleichzeitig die Lohnnebenkosten deutlich zu senken.Angesichts der Digitalisierung stehen wir vor erheblichen Veränderungen: Immer mehr Wertschöpfung wird durch Automaten und Roboter erzielt. Warum sollen diese elektronischen „Arbeitskräfte“ keine Rentenbeiträge in Form von Steuern zahlen?

Und noch etwas: Familienarbeit (Erziehung, Betreuung, Pflege) ist meiner Meinung nach ehrliche und wertvolle Arbeit. Dass diese Leistungen praktisch wertlos sind für die Rente, ist ein fortwirkender Skandal, der Eltern eigentlich auf die Palme bringen müsste…

Mit den besten Grüßen

Bernhard Suttner