Sehr geehrte Frau Maurer,

ganz klar muss das Ziel sein: Die Genmanipulation in der Landwirtschaft und in der Nahrungsmittelindustrie müßte eigentlich verboten werden, weil sie außer für ein paar Konzerne niemandem Nutzen bringt, sondern vielfältige Gefahren enthält. Frankreich hat auf seinem Land das Ausbringen des genmanipulierten Mais verboten. Auch Österreich hat dieses Ziel. Der Babynahrungshersteller Hipp sagt, er werde bald nur noch in Ländern einkaufen, die ohne Gentechnik ihre Landwirtschaft betreiben. Das finde ich sehr gut, weil dadurch klar wird, dass wir nicht einfach das nachmachen müssen, was uns die USA vorgemacht haben. Nochmals: Das Verbot wäre am sinnvollsten. Da aber dieses Ziel auf direktem Weg wegen des großen Einflusses der Lobbyverbände auf die großen Parteien nicht so schnell zu erreichen sein wird, müssen wir auf die Aufklärung der Bürger setzen. Jede und jeder sollte z.B. im Lebensmittelhandel und von den Molkereien Milchprodukte verlangen, die ohne genmanipulierte Futtermittel erzeugt wurden. Solche sollten deutlich gekennzeichnet werden; ich wette, dass viele Verbraucher dafür auch einen fairen Preis bezahlen würden - aber die meisten Molkereien wollen davon nichts wissen. Ich freue mich immer, wenn ich an einem Bauernhof vorbeikomme, bei dem ich ein Schild sehe auf dem steht: "Wir produzieren ohne Gentechnik!"

Übrigens bereitet meine Partei gerade ein Volksbegehren vor, mit dem wir einen eigenen Artikel gegen die Gentechnik in die Bayerische Verfassung schreiben wollen. Wenn dies gelingt, wäre jede bayerische Regierung - ganz gleich welche Partei gerade das Sagen hat - zur Förderung des gentechnikfreien Anbaus verpflichtet.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Suttner