Frage an Björn Simon bezüglich Verkehr

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Björn Simon
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Frage von Thomas S. •

Frage an Björn Simon von Thomas S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Simon,

ich zitiere Ihre verkehrspolitischen Ziele:

"Mobilität schafft Wohlstand. Der Verkehr muss fließen, das ist für alle gut. Der Flughafen Frankfurt steht für Wachstum. Das Luft-Drehkreuz ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für die Menschen und Unternehmen vor Ort. Deswegen setze ich mich für den Ausbau ein. Außerdem unterstütze ich die Zunahme der öffentlichen Verkehrsmittel und selbstverständlich den Ausbau der A3. Jeder Mensch sollte seine Mobilität frei wählen können. Dabei ist bei allen Maßnahmen wichtig, dass die Emissionen minimal sind und der Umweltschutz maximal."

https://www.björn-simon.de/politik.php

Ich erkenne einen bedenklichen Fokus auf wirtschaftliches Wachstum umd Widersprüche in der Logik.

1. Wenn der Verkehr fließt, wäre das gut für uns alle.

Wohnen Sie am Rande einer Hauptstraße?

Glauben Sie dass es gut für die Anlieger einer solchen Straße ist, wenn der motorisierte Verkehr dort 15 Stunden am Tag fließt?

2. Der Flughafen Frankfurt steht seit mehr als 50 Jahren für Wachstum, damit auch für einen ununterbrochenen Verbrauch von (Wald)Flächen, fossilen Treibstoffen und begrenzten Ressourcen.

Halten Sie Ihren Einsatz für seinen weiteren Ausbau für nachhaltig?

3. Sie wollen im Flughafen einen entscheidender Wirtschaftsfaktor für Menschen und Unternehmen vor Ort erkennen. Die in der folgenden Quelle beschriebenen Arbeitsbedingungen bei der Fraport-Tochter Frasec sprechen m.E. nicht dafür:

http://www.iknews.de/2013/08/29/fraport-tochter-an-den-rand-der-existenz-mit-niedriglohn/

Niedriglöhne, Schicht- und Nachtarbeit - halten Sie diese Eigenschaften als würdig für einen „entscheidenden Wirtschaftsfaktor“?

4. Ausbau Flughafen Ffm + Ausbau A3 + jeder Mensch soll seine Mobilität frei wählen können.
Gleichzeitig sollen die Emissionen minimal und der Umweltschutz maximal daherkommen.

Kommt das nicht der Quadratur des Kreises gleich?

Viele Grüße, T. S.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

ich danke Ihnen für Ihre über abgeordnetenwatch.de gestellten Fragen und Ihr Interesse an meiner politischen Arbeit. Gerne will ich im Folgenden kurz auf meine Zielsetzungen im Hinblick auf die Verkehrspolitik eingehen.

Entgegen Ihrer Ansicht bin ich nicht der Meinung, dass sich Mobilität auf der einen Seite und die weitere Anpassung unseres Mobilitätssystems an die steigenden Anforderungen des Umwelt- und Lärmschutzes auf der anderen Seite wiedersprechen. Im Gegenteil. Der Verkehrsträger Straße ist hier ein gutes Beispiel. Ich begrüße Straßenbauprojekte wie den Ausbau der A3, da es auf dem entsprechenden Abschnitt zwischen dem Offenbacher Kreuz und der Anschlussstelle Hanau in den zurückliegenden Jahren zu einem erheblichen Anstieg des Verkehrs gekommen ist. Gleichzeitig setze ich mich für die Realisierung der bestmöglichen Lärmschutzbedingungen ein – beispielsweise in Form von Lärmschutzwänden oder den Einsatz von lärmoptimiertem Asphalt.

Im Luftverkehr verhält es sich ähnlich. Hier begrüße ich den Bau des neuen Terminal 3 am Frankfurter Flughafen. Gleichzeitig werde ich mich aber auch hier – im Rahmen der mir als Abgeordneter auf Bundesebene zur Verfügung stehenden Mittel – für eine bestmögliche Verringerung der Belastungen für die Menschen und die Umwelt einsetzen. Eine stärkere Differenzierung nach Flugzeugtypen, eine deutlichere Spreizung der Tag- und Nachttarife bei lärmabhängigen Flughafenentgelten und die Verschärfung der Lärmzulassungsgrenzwerte für neue Flugzeuge auf internationaler Ebene sind hier nur einige Ansatzpunkte für ein Mehr an Lärmschutz. Auch die Tatsache, dass die Lärmemissionen mit jeder neuen Flugzeuggeneration gegenüber den Vorgängermodellen weiter sinken zeigt, dass Wachstum und Lärmschutz sich nicht ausschließen. Fluggesellschaften investieren viel Geld in moderne Flugzeuge, viele ältere und lautere Maschinen werden dagegen außer Dienst gestellt. Der Effekt wird insbesondere an den Triebwerken deutlich, durch welche Flugzeuge in den letzten 60 Jahren um 80% leiser geworden sind. Auch das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen ist ein weiteres Beispiel – im sogenannten Mediationsverfahren hatte man sich vor einigen Jahren für die Erweiterung des Flughafens und gleichzeitig für das Verhängen eines Nachtflugverbotes ausgesprochen.

Im Hinblick auf den von Ihnen angesprochenen Verbrauch von Waldflächen durch den Frankfurter Flughafen hat der Betreiber meines Wissens als Ausgleich für die gerodete Fläche für die Nord-West- Bahn an anderen Stellen Ackerland wieder aufgeforstet. Über die Arbeitsbedingungen von Unternehmen am Frankfurter Flughafen habe ich keine Kenntnisse. Sollten hier Missstände vorliegen besteht sicher die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit den zuständigen Anlaufstellen und Behörden. Ich hoffe dass meine Antwort hilfreich für Sie war.

Mit freundlichen Grüßen
Björn Simon

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