Sehr geehrte Frau Müller,

wir sind davon überzeugt, dass jede und jeder die Möglichkeit haben sollte, an Politik und demokratischen Prozessen teilhaben zu können. Das ist die Grundvoraussetzung, um Politikverdrossenheit bekämpfen. Von verschiedenen Formen der Partizipation ist die Teilnahme an Wahlen sicher die wichtigste, aber nicht die einzige. Es gibt diverse Möglichkeiten, sich durch digitale Medien zu beteiligen. Außerdem nutzen Kinder und Jugendliche auch traditionelle Beteiligungsformen wie Demonstrationen oder gesellschaftliches Engagement. In den letzten Jahren ist der Anteil politisch interessierter Jugendlicher gewachsen. Das ist eine gute Nachricht. Es muss dabei nicht immer die Beteiligung in einer Partei sein, es gibt auch andere Orte der politischen Beteiligung in unserer Zivilgesellschaft. Zugleich zeigen Studien, dass interessierten Kindern und Jugendlichen häufig die Angebote fehlen.

Auch dieses Thema wird unter anderem in unserem ausführlichem Positionspapier zu Partizipation von Kindern und Jugendlichen behandelt: http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/fraktion/beschluesse/kinder_und_jugendpartizipation.pdf

Außerdem setzen wir uns für die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre ein, wozu die Grüne Bundestagsfraktion in der letzten Legislaturperiode einen Antrag in den Bundestag eingebracht hat: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/113/1711376.pdf . Wir finden, dass Jugendliche immer dort beteiligt werden müssen, wo sie direkt oder auch künftig betroffen sind.
Um Kinder und Jugendliche zu begeistern und zu informieren, setzen wir uns in dem Antrag auch für eine Einrichtung eines Jugendkanals der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ein.

Nähere Informationen zu unserer Position finden Sie in den angegebenen Positionspapieren.

Mit freundlichen Grüßen
Cem Özdemir