Hallo Herr Özdemir,

ich habe eine Frage, die zunächst allgemein formuliert ist und aus einem konkretem Anlass heraus geboren wurde: Wie kann es sein, dass es immer noch keine Transparenz in unserem Finanzwesen gibt und Informationen dem Normalbürger nicht schlüssig und manchmal sogar überhaupt nicht zugänglich gemacht werden, sowie in vielen Fällen immer noch rechtliche Grauzonen zum Vorteil der Banken bestehen?

Der konkrete Anlass aus dem ich mich heraus melde ist, dass ich zur Zeit einen Streit mit der BHW ausfechte. Ich bin kein Finanzexperte und verfüge auch nicht über viel Geld, aber über einen kleinen Bausparvertrag, der vor vielen Jahren abgeschlossen wurde. Diesen möchte die BHW nun kündigen, weil die Konditionen nicht mehr zu ihren Gunsten stehen. Zunächst wurde es versucht mich zur Vertragsaufgabe zu überreden. Als "Beratungsgespräch" getarnt wurde ich massiv unter Druck gesetzt. Ich hatte hierbei keine Hilfestellung, oder Aufklärung, was mein Gegenüber so darf und was nicht und war zugegebenermaßen erstmal eingeschüchtert und verunsichert, aber glücklicherweise standhaft. Nun ein paar Jahre später gibt es den neusten Winkelzug, dass die BHW einfach den Vertrag kündigt. Auch hier sehe ich bei meiner Recherche, dass dies ein bekanntes Mittel mehrerer Bausparkassen ist, die Verbraucherzentralen informiert sind und es wohl immer noch eine rechtliche Grauzone darstellt. Wie kann das sein? Wie ist es möglich, dass derzeit tausende Bürger über den Tisch gezogen werden und es keine rechtliche Klarheit geschaffen wird? Ich muss nun, mit dem wenigen Geld, dass ich überhaupt zur Verfügung habe, das Risiko eingehen, dass die Klage gegen die BHW nicht erfolgreich ist. Wie kann es überhaupt sein, dass ich in einem "Rechtstaat" darum bangen muss, dass mir Gerechtigkeit widerfährt?

mit freundlichen Grüßen
Kathrin Köhler
mehr Infos unter: http://www.vz-bawue.de/bausparkassen