Sehr geehrter Herr Özdemir,

meine Frage beinhaltet, um ehrlich zu sein, eine Beschwerde. Eine Beschwerde über das Krankenkassensystem in Deutschland und dessen Diskriminierung einiger wirtschaftlich und gesellschaftlich benachteiligter Personen, die dringendst medizinischer Versorgung bedürften. Meine Frage beinhaltet jedoch vor allem ein Hilfegesuch.

Meine Mutter ist vor Jahren an Alzheimer erkrankt und lebt in einer Pflegeeinrichtung für Demenzerkrankte in Baden-Württemberg. Ihre Versorgung dort deckt die wichtigsten pflegerischen Bedürfnisse. Doch natürlich beinhaltet sie keine Therapien oder Arztgänge. Meine Mutter war ihr Leben lang selbstständig und privat versichert und ist nun basisversichert. Dies hat zur Folge, dass sie von manchen Ärzten überhaupt nicht behandelt wird, da der Tarif der Basisversicherung für die Ärzte, so heißt es, sehr niedrig sei. Die Versorgung, falls Ärzte sie dann behandeln, ist sehr mangelhaft, da von der Kasse kaum etwas übernommen wird. Zudem raten ihr Ärzte zu Therapien, die sehr wichtig wären, um die Alzheimererkrankung in ihrem Verlauf auszubremsen. Keine von diesen Therapien wird von der Basiskrankenversicherung übernommen oder auch nur teils finanziert. Weder wir Kinder noch der Betreuer meiner Mutter können die Finanzen für solche Behandlungen aufbringen.

Ich weiß nicht, ob Sie, Herr Özdemir, der richtige Ansprechpartner sind. Doch die Stadt, in der meine Mutter lebt, ist grün regiert und aufgrund meiner persönlichen Präferenz Ihrer Politik ist meine Wahl des Adressaten auf Sie gefallen.
Vielleicht wissen Sie, an wen könnte ich mich wenden kann, um zum einen meiner Mutter wirklich helfen zu können und zum anderen eine allgemeine Verbesserung des Systems -zumindest durch Aufklärung- zu erreichen?

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
E. M.