Wie wollen Sie endlich die Tierquälerei in deutschen Zuchtbetrieben beenden?
Sehr geehrter Herr Özdemir,
ich glaube zwar, dass dei gelernter Landwirt Herr Hofreiter die klügere Wahl für diesen Minister-Posten gewesen wäre, aber vielleicht berät er Sie beim dringend notwendigen Umbau der deutschen Landwirtschaft. Frau Klöckner (wie alle "schwarzen" Landwirtschaftsminister vor ihr) hat die EU-Fördergelder vorrangig an Massentierhalter und Monokultur-Betriebe ausgeschüttet, so dass Bio-Landwirtschaft nicht konkurrieren konnte. Dabei ist bekannt, dass die Massentierhaltung nicht nur die Klimaziele torpediert, sondern auch mit der Gülle Schäden für das Grundwasser und - wegen der massenhaft eingesetzten Antibiotika - Resistenzen beim Verbraucher erzeugt. Die Tierquälerei bei Kühen (riesige Euter), bei Sauen durch Haltung in Käfigen, die kein Aufstehen und Umlagern ermöglicht, viel zu enge Haltung von Federvieh ist nicht nur brutalste Tierquälerei. Sie stumpft Menschen ab und das mit Stresshormonen angereicherte Fleisch erzeugt Aggressionen beim Verbraucher.
Was tun
Sehr geehrte Frau J.,
mir ist es als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ein wichtiges Anliegen, den Tierschutz zu verbessern. Es gibt in der heutigen Tierhaltung Defizite, die nicht fortbestehen dürfen. Ich bin angetreten, eine landwirtschaftliche Tierhaltung zu erreichen, die die Ansprüche an eine tiergerechte Haltung, Pflege und Fütterung umsetzt und damit den Schutz, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere erkennbar verbessert. Wir müssen Lösungen für verschiedene Problemfelder finden. Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag viele Vorhaben zum Tierschutz vereinbart, unter anderem, Lücken im Tierschutzrecht zu schließen und das Tierschutzgesetz zu überarbeiten. Diese vereinbarten Tierschutzvorhaben bearbeiten wir über diese Legislaturperiode und werden entsprechende Vorschläge vorlegen.
Mit freundlichen Grüßen
Cem Özdemir
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