Haben Sie auch eine Begründung gegen eine generelle Zusatzabgabe bei Immobilienleerstand?
Sehr geehrter Herr Jung,
vielen Dank für Ihre "Beantwortung" meiner Frage vom 21.11. (https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/christian-jung/fragen-antworten/waere-eine-generelle-zusatzabgabe-bei-immobilienleerstand-moeglich-unabhaengig-von-festgestellter-wohnungsnot )
Haben Sie auch eine Begründung für Ihre Haltung "von einer Zusatzabgabe halte ich nichts"? Das wäre ansonsten schon etwas dürftig.
Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr K.,
gerne antworte ich Ihnen ausführlich. Ein pauschaler Zuschlag auf leerstehende Immobilien mag auf den ersten Blick als Anreiz dienen, ungenutzten Wohnraum wieder dem Markt zuzuführen. Doch bei näherer Betrachtung erweist sich eine solche Zusatzabgabe als problematisch. Leerstand ist nicht immer Ausdruck von Spekulation oder Untätigkeit, sondern oft die Folge von notwendigen Sanierungen, rechtlichen Auseinandersetzungen oder schlicht von Marktbedingungen, die Vermietung unattraktiv machen.
Eine Abgabe würde Eigentümer pauschal belasten, unabhängig von ihren individuellen Gründen, und könnte Investitionen in den Bestand zusätzlich hemmen. Gerade in Zeiten steigender Baukosten und hoher Zinsen wäre das ein falsches Signal. Statt pauschaler Strafsteuern braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, die Eigentümern Planungssicherheit geben und Sanierungen erleichtern. Nur so kann leerstehender Wohnraum sinnvoll und nachhaltig wieder aktiviert werden.
Ich hoffe, dass Sie nun meine Meinung nachvollziehen können.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Jung
