Sehr geehrter Herr Christian Kühn! Gemäß dem Wahlspruch der Grünen,es muß sich jetzt etwas ändern in der Politik,vor allem in der Prostitutionspolitik.Werden Sie für das Nordische Modell stimmen?

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Christian Kühn
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Frage von Dr.med.Richard H. •

Sehr geehrter Herr Christian Kühn! Gemäß dem Wahlspruch der Grünen,es muß sich jetzt etwas ändern in der Politik,vor allem in der Prostitutionspolitik.Werden Sie für das Nordische Modell stimmen?

Sehr geehrter Herr Christian Kühn!
Grüne Politik heißt auch für die Menschenwürde und Menschenrechte von Frauen und Mädchen in der Prostituion einzutreten und mit dem Nordischen Moedell,Sexkaufverbot,Bestrafung der Freier, Straffreiheit für die Frauen in der Prostituion,Ausstiegshilfen,Aufklärung der Bürger,vor allem der männlichen Bevölkerung-Frauen kaufen keinen Sex!- !.Die UN-Vollversammlung in ihrer Resolution 317 (IV),sieht Prostitution als schweren Schaden für das Gemeinwesen und fordert die Mitgliedsstaaten auf Prostitution,abzuschaffen und wer es anbietet zu bestrafen. Das Europa-Parlament hat mit Mehrheit die EU Staaten aufgefordert das NORDISCHE MODELL einzuführen! Stimmen Sie für das NORDISCHE MODEll wie ihr GRÜNER Kollege MdB Thomas BLEILE ?
Prostituion ist keine Arbeit! So sieht es das Bundesarbeitsgericht in Kassel und verbietet ein Vermittlung von Frauen dorthin! Ende der Frauensklaverei !
Mit freundlichen Grünen Grüßen Frau Dr. med. Damaris Köhler u.Dr.med.Richard Heil

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Dr. Köhler, sehr geehrter Herr Dr. Heil,

vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema Prostitution.

Die Situation in der Prostitution wurde mehrfach im Bundestag debattiert, ausführlich etwa bei der Verabschiedung des Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) 2016. Die Bundestagsfraktion will die Rechte und den Schutz von Frauen und Männern, die in der Prostitution arbeiten, durchsetzen und stärken. Prostitution ist kein Job wie jeder andere. Das heißt, dass wir nicht die Augen vor den äußerst schwierigen Arbeitsbedingungen und den oft gefährlichen Begleitumständen dieser Tätigkeiten verschließen. Hier müssen Hilfe und Unterstützung ansetzen. Ein Verbot von Prostitution halten wir als Fraktion dabei nicht für zielführend. Studien zu den Auswirkungen der gesetzlichen Regelungen in Schweden und anderen nordischen Ländern sind umstritten und uneindeutig und von begrenzter Aussagekraft. So ist von schwierigeren Bedingungen für die Prostituierten auszugehen, von mehr Illegalität, mehr Ausbeutung und Gewalt oder Gesundheitsgefährdung. Dennoch halte ich ganz persönlich das Nordische Modell für ein diskussionswürdiges Modell.  

Wir haben in Deutschland eine eindeutige Gesetzeslage gegen Menschenhandel und die Ausbeutung von Prostituierten. Die Durchsetzung dieser Gesetze hängt maßgeblich von den Ressourcen der Strafverfolgungsbehörden ab. Diese Ressourcen müssen dringend deutlich erhöht werden. Darüber hinaus müssen die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen, die in der Prostitution arbeiten, verbessert werden. Das gilt ganz besonders für Frauen mit aufenthaltsrechtlichen Problemen und ohne Krankenversicherung. Daher halten wir umfangreiche und niedrigschwellige Beratungsangebote für zentral, welche auch Alternativen zur Tätigkeit in der Prostitution beinhalten müssen. Hierfür sollten deutlich mehr Mittel eingestellt werden. Dafür setzen wir uns ein.

Freundliche Grüße
Chris Kühn