Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich bin für eine allgemeine Impfpflicht ab dem 18. Lebensjahr und werde für solch eine stimmen. Die Pandemie hat uns in den letzten Jahren einiges abverlangt und wir sind noch nicht am Ende. Sie wird uns auch in den nächsten Monaten noch einiges abverlangen. Daher halte ich die Zumutung, sich impfen zu lassen, für deutlich kleiner. In einer weiter bestehenden Impflücke sehe ich die große Gefahr, dass unser Gesundheitssystem überlastet wird.

Die bisher erreichte Impfquote reicht im Augenblick nicht aus, um hinreichend Vorsorge zu betreiben gegen die nächsten Wellen der Pandemie, die sich bereits heute abzeichnen. Die übergroße Mehrheit der Menschen geht sehr verantwortungsvoll mit ihrer Gesundheit um und verhält sich absolut solidarisch. Aber trotzdem sind immer noch zu wenig Menschen geimpft und geboostert, und deswegen ist es an der Zeit, hier nun weiter zu kommen, denn nur die Impfung vermag den Einzelnen vor einer schweren Infektion, und uns alle vor einer Überlastung unseres Gesundheitssystems zu schützen.

Ich befürworte keine altersbezogene Impfpflicht ab beispielsweise 50 Jahren, weil jeder Erwachsene in dieser Gesellschaft einen Beitrag leisten kann und sollte. Und weil sich das Virus immer wieder Lücken sucht. Umso mehr Menschen sich impfen lassen, desto besser für alle. Deswegen bin ich ganz klar für eine Impfpflicht für alle erwachsenen Menschen in unserer Gesellschaft, denn es geht auch um die Solidarität – jeder gegenüber jedem und wir alle untereinander.

Mit herzlichen Grüßen

Christian Kühn