Frage an Christian Lindner bezüglich Verkehr

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Christian Lindner
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Frage von Niklas F. •

Frage an Christian Lindner von Niklas F. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Lindner,

im Verkehr sind meiner Meinung nach ältere Menschen manchmal eine Gefahr, da sie unsicher sind, sehr langsam fahren und manch einer, gar nicht in der körperlichen Verfassung ist Auto zu fahren, z. B. Sehschwäche, kein Schulterblick mehr möglich . Auch der Konsum der Sorte von Medikamenten, die es nicht erlaubt sich ans Steuer zu setzten, wird aus Not zur Mobilität und Freiheitseinschränkung von den älteren Leuten oftmals ignoriert.

Ist es nicht eine Überlegung wert, das man ab einem gewissen Alter, einer vielleicht 15 minütigen Fahrprüfung mit einem körperlicher Fahrtüchtigkeits-Test unterzieht?

Viele ältere Menschen sehen es nicht ein, dass sie nicht fahrtüchtig sind und haben manchmal auch kein Gefühl dafür.

Die Einschränkung durch den Verlust des Führerscheins ist mir Bewusst, doch wenn es um Menschenleben geht, sollte man sich seiner Verantwortung im Klaren sein.

Für dieses Problem müsste man sich eine faire Lösung überlegen, z.B. Vergünstigung oder Kostenübernahme bei Taxi-Fahrten, kostenlose Jahres-Tickets für öffentlichen Verkehrsmittel. Des weiteren um Probleme für das Einkaufen zu lösen, entweder die Belieferung von Lebensmittel über ein private Firma anzubieten oder über eine Initiative der Bundesregierung, damit die Haushalte mit den Betroffenen bundesweit abgedeckt werden können.

Mich würde gerne Ihre Sichtweise zu diesem Thema interessieren und freue mich über eine Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Niklas Fast

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Sehr geehrter Herr F. .

vielen Dank für Ihre Frage. 

Die Problematik kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Hier muss man abwägen. Zwar steigt mit dem Alter gewiss auch die Notwendigkeit, die eigene Fahrfähigkeit zu überprüfen. Genauso ist das Auto aber gerade für Ältere oft eine essenzielle Voraussetzung, um überhaupt Mobilität und damit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Gleichzeitig führen positive Entwicklungen bei der Fahrzeugausstattung, der Verkehrsinfrastruktur und neuen, digitalen Verkehrsleitsystemen dazu, dass die Verkehrssicherheit seit Jahren kontinuierlich steigt.

Grundsätzlich glaube ich auch nicht, dass Zwang und Angst vor Führerscheinentzug in dieser Frage einen sinnvollen Beitrag leisten können, um die Verkehrssicherheit, gerade auch für die älteren Verkehrsteilnehmer selbst, zu erhöhen. Besser wäre es, auf stärkere Aufklärung - gerade auch bei regelmäßigen Arztbesuchen - und freiwillige, routinemäßige Gesundheitschecks zu setzen - idealerweise niedrigschwellig und entgeltfrei. 

Gerne können Sie sich in dieser Frage aber auch an unseren Verkehrsexperten Oliver Luksic wenden, den Sie unter oliver.luksic@bundestag.de erreichen. 

Freundliche Grüße

Christian Lindner

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