Sehr geehrter Herr Kiefer,

gerne antworte ich auf Ihre Nachricht vom 23. Januar 2016.

Es gibt einen Sockelbeitrag, den alle Krankenkassen gleichsam erheben. Dieser wurde schon 2015 von 15,5% auf 14,6% herabgesetzt. Parallel dazu erheben die gesetzlichen Krankenversicherungen aber individuelle Zusatzbeiträge. Diese Zusatzbeiträge dienen der Absicherung der Krankenkassen vor einem eventuellen Defizit. Denn: auch Krankenkassen können ins Minus abrutschen, wie man am Beispiel der Techniker Krankenkasse sehen kann. Ihre Darstellung, dass besagte Beiträge in die Ausbildung von „Hilfssanitätern“ fließen, ist nicht zutreffend, zumal es diese Berufsbezeichnung nicht gibt.

Bei den privaten Krankenversicherungen handelt es sich um Versicherungskonglomerate, die komplett unabhängig von der gesetzlichen Krankenversicherung existieren. Das bedeutet, dass sie unabhängig von der gesetzlichen Krankenversicherung sind und somit andere Beiträge erheben; ein etwaiger Zusatzbeitrag existiert hier nicht.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle gerne noch einen allgemeinen Hinweis zur Zukunft der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung geben. Ich bin überzeugt, dass wir langfristig eine Verschmelzung beider Krankenkassensysteme brauchen - ganz im Sinne der Solidargemeinschaft. Die Zwei-Klassen Medizin ist kein zukunftsfähiges Konzept. Wenn es die Mehrheitsverhältnisse zulassen, wird sich langfristig eine Bürgerversicherung bewähren, die schließlich dazu führt, dass die private Krankenversicherung abgeschafft wird.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Petry