Sehr geehrte Frau Lambrecht,

wie Sie in einem Interview sagten, dürfen die Grundrechte von Personen die nicht infektiös sind, nicht eingeschränkt werden. Das ist dann unabhängig von Empfehlungen des Ethikrates oder sonstigen Dingen.
Alle wissenschaftlichen Daten, die heute zur Verfügung stehen zeigen, dass von genesenen und gegen SARS-CoV-2 geimpften Personen ein äußerst geringes Infektionsrisiko ausgeht. Dieses reicht nicht aus um Grundrechte einzuschränken.
Bei aktuell über 100 Millionen infizierten gibt es deutlich unter 100 wirklich nachgewiesene Reinfektionen ( https://www.pharmazeutische-zeitung.de/zweimal-infiziert-wie-oft-kommt-das-vor-122567 ).
Eine aktuelle Studie an einer deutschen Hochschule zeigt auch deutlich, dass es zwar einen erheblichen Abfall der Antikörper bei hohen Ausgangswerten gibt. Allerdings verbleibt der Antikörperspiegel auf einem deutlich positiven Niveau. Noch deutlicher wird es bei der zellulären Immunität. Hier wurde bisher keine Minderung der T-Zell-Immunität gefunden. ( https://www.researchgate.net/publication/349192972_COVID-19_immune_signatures_reveal_stable_antiviral_T_cell_function_despite_declining_humoral_responses ).
Die Diskussion müsste umgekehrt geführt werden: Solange nicht bewiesen ist, dass genesene und geimpfte Personen infektiös sind, gelten sie als immun und nicht infektiös.
Nach dem Grundgesetz muss der Staat die Beschränkung der Freiheit rechtfertigen.
Dies geschieht aktuell aufgrund einer bloßen Vermutung, dass genesene und geimpfte Personen infektiös sein könnten.
Wann werden Sie die Behauptung das Infektionsrisiko, das von Genesenen und Geimpften ausgeht sei hoch genug um deren Grundrechte einzuschränken mit wissenschaftlich haltbaren Zahlen und Fakten belegen ?
Wenn Sie das nicht können, wann erhalten Genesene und Geimpfte ihre Grundrechte (oder zumindest große Teile davon) zurück ?

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Strub