Können Sie sich einsetzen für die Abschaffung der kostspieligen Ein- und Zwei-cent- Münzen?

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Christoph de Vries
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Frage von Matthias L. •

Können Sie sich einsetzen für die Abschaffung der kostspieligen Ein- und Zwei-cent- Münzen?

Sehr geehrter Herr de Vries,
Fast die Hälfte der 115 Milliarden Euro-Münzen, die derzeit im Umlauf sind, sind Ein- und Zwei-Cent-Stücke. Ökonomisch sinnvoll ist das nicht. Denn die Produktion der Kleinstmünzen kostet mehr, als sie überhaupt wert sind. Eine Ein-Cent-Münze zu prägen, schlägt mit knapp 2 Cent zu Buche. In der Summe läppert sich das. Seit der Euro-Einführung haben die Europäer deshalb bereits mehr als eine Milliarde Euro für die Herstellung der Kleinstmünzen draufgezahlt. Seit der Einführung des Euros ist der Wert durch die Inflation auf weniger als die Hälfte gesunken, gleichzeitig ist die Herstellung teurer geworden. Auch sind die kleinen Münzen eine Belastung im Zahlungsverkehr, nicht nur wegen Ihrem Gewicht im Portemonnaie, sondern auch weil es regelmäßig zu Rückstau an den Kassen kommt, wenn damit bezahlt wird. Einige Euroländer, (zuletzt Irland), haben bereits reagiert und diese teuren Münzen abgeschafft.

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Sehr geehrter Herr L.,

haben Sie vielen Dank für Ihr Anliegen.

In der Tat sind die Ein- und Zwei-Cent-Münzen in der Herstellung und Logistik teuer und stellen für einen Großteil der Bevölkerung im Eurowährungsgebiet eher eine Last dar. Gründe für und gegen eine Abschaffung sind dennoch sehr vielfältig und sollten mit Bedacht abgewogen werden. Beispielsweise stellt sich die Frage, was mit den aktuellen Preisen der Händler passiert. Werden diese auf- oder abgerundet. Eine Aufrundung würde zu einem Anstieg der Preise und zu einer Mehrbelastung für die Verbraucher führen.

Die Kommission der Europäischen Union hat sich dieser Thematik gewidmet und wird voraussichtlich Ende des Jahres eine Entscheidung fällen und dann einen konkreten Gesetzesvorschlag über die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen vorstellen. Grundsätzlich befürworte ich eine schrittweise Abschaffung der Kleinstmünzen aus dem Zahlungsverkehr, würde dennoch aus Harmonisierungsgründen in den Mitgliedstaaten, die Entscheidung der Kommission abwarten.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen fürs Erste eine Antwort geben und stehe für weitere Rückfragen oder Anmerkungen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Christoph de Vries

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