Können adelige Namen und Titel durch Reaktivierung des historischen Adelsrechtes wieder unter Schutz gestellt werden, um Namensadoptionen zu unterbinden?

Claus Schaffer
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Frage von Artem N. •

Können adelige Namen und Titel durch Reaktivierung des historischen Adelsrechtes wieder unter Schutz gestellt werden, um Namensadoptionen zu unterbinden?

Sehr geehrter Herr Schaffer,

wie Sie sicher wissen, adoptieren verarmte Adelige für Geld Bürgerliche, die zweifelhaften Tätigkeiten nachgehen. Diese gelten als "nichtadelige Namensträger" und der Zugang zum Adel wird ihnen verwehrt, aber viele Nichtwisser halten diese Personen für adelig, was ein schlechtes Licht auf den echten Adel wirft.

Aktuell entscheidet der Deutsche Adelsrechtsausschuss, in welchen Fällen eine nicht im Mannesstamme von einem Adeligen abstammende Person ausnahmsweise als adelig anzusehen ist.

Wie stehen Sie dazu, §109 WRV teilweise auszusetzen, adelige Namen und Titel wieder unter rechtlichen Schutz zu stellen, diese nichtadeligen Namensträgern zu entziehen, den Adelsrechtsausschuss zu einem offiziellen Organ zu machen und Nobilitierungen durch Chefs ehemals regierender Häuser, oder alternativ auf Beschluss des Bundespräsidenten, ausschließlich als echte Auszeichnung für besondere Leistungen, ohne jegliche Privilegien, zuzulassen?

MfG
A. N.

Claus Schaffer
Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr N.

der Artikel 109 WRV wurde in Teilen neu geregelt und findet sich nun als allgemeiner Gleichheitsgrundsatz in Art. 3 Grundgesetz wieder. Gültigkeit besitzt lediglich noch aus dem Artikel 109 der Absatz 3 Satz 2 der Weimarer Reichsverfassung, wonach Adelsbezeichnungen nur als Teil des Namens gelten und nicht mehr verliehen werden dürfen. Eine weitergehende politische Bedeutung vermag ich in der Frage der Nutzung etwaiger Adelstitel nicht zu erkennen, allenfalls erscheint mir die zweifelhafte Zueignung etwaiger Adelstitel eher einen Rückschluss auf die Person des Titelträgers selbst zuzulassen.

Tatsächlich meine ich, dass es in diesem Land dringendere Probleme gibt, als die der etwaig legitim oder illegitim erworbener Adelstitel. Hierzu zähle ich auch die in Politik und den Medien als „Experten“ bezeichneten Personen, die mit ihren „Expertisen“ gegenwärtige politische Positionen legitimieren sollen.

Mit  freundlichen Grüßen

Claus Schaffer