Frage an Cornelia Möhring bezüglich Gesundheit

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Cornelia Möhring
DIE LINKE
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Frage von Karin B. •

Frage an Cornelia Möhring von Karin B. bezüglich Gesundheit

Was wollen Sie hinsichtlich des Tierschutzes verbessern?
Themen wie: endlich auch in Deutschland keine Tiere im Zirkus mehr. Massentierhaltung. Versuchstiere, etc.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Frage.
DIE LINKE setzt sich für eine tiergerechte und ethisch vertretbare Tierhaltung ein. 

Allein in der Landwirtschaft werden in Deutschland 12 Mio. Rinder gehalten und pro Jahr rund 55 Mio. Schweine gemästet. Die tierhaltenden Betriebe werden immer größer und die Tierhaltung industrieller. Permanente Stallhaltung in Großanlagen setzt sich für viele Bereiche in der Tierhaltung weiter durch. Dabei ist die industrielle Massentierhaltung weder tiergerecht noch ethisch vertretbar. Sie geht in der Regel mit Umweltbelastung (z.B. Gülle, Transporte, etc.) und Arbeitsplatzvernichtung auf kleineren, zumeist bäuerlichen Betrieben einher. Ständige Effizienzsteigerungen zur Kostenminimierung gefährden dabei eine tiergerechte Mindestversorgung und Betreuung.

DIE LINKE hat zahlreiche Vorschläge und Initiativen eingebracht, diese Situation zu ändern:
Wir wollen eine Nutztierhaltung, die flächengebunden, auf die einheimische Nachfrage bezogen und tiergerecht ist. Dazu sollen Bestandsobergrenzen für Regionen und Standorte eingeführt werden. Formen der Nutztierhaltung mit quälerischen Produktionsweisen wollen wir verbieten.
Dafür fordern wir u.a. ein Verbot des Küken-Schredderns, ein Verbot der Anbindehaltung von Rindern und ein Verbot von Lebendtiertransporten, die über das Höchstmaß von vier Stunden hinausgehen. Weiterhin dürfen Zuchtsauen im Deck- und Abferkelbereich nicht im Kastenstand gehalten werden. Die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel muss untersagt werden. Alternativen sind bereits heute ausreichend vorhanden. Parallel muss die Forschung zum völligen Verzicht auf die chirurgische Kastration intensiviert werden.
Wir fordern ein Verbot von Amputationen zur sog. Anpassung an Haltungsbedingungen (Schnabelkürzen, Enthornung, Schwänze kupieren etc.). Die Haltungsform muss an die Tiere angepasst werden, nicht die Tiere an eine möglichst ökonomisch effiziente aber nicht tiergerechte Haltungsform.
Daunen dürfen nicht durch Rupfung von lebenden Tieren gewonnen werden. Den Import von Produkten aus Zwangsfütterung (Stopfen) wollen wir verbieten.
Der Verkauf von und Handel mit echtem Pelz von Tieren zum alleinigen Zweck der Pelzgewinnung soll verboten werden.

DIE LINKE ist gegen die Haltung und Dressur von Wildtieren in Zirkussen und Delfinarien. Diese wollen wir ebenso beenden, wie den Handel mit Wildfängen auf gewerblichen Tierbörsen.

Im Bereich Tierversuche fordert DIE LINKE einen Paradigmenwechsel. Tierversuche müssen durch Alternativmethoden ersetzt werden.

Überfällig ist auch ein Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände und -stiftungen. In den Tierschutzkommissionen sollten Vertreter*innen der Tierschutzverbände und -stiftungen sowie Geisteswissenschaftler*innen mehr Gewicht erhalten.

Leider zeigt die Große Koalition von Union und SPD in diesen Themenbereichen wenig Engagement, der wirtschaftliche Profit hat hier meist Vorrang gegenüber dem Tierschutz.
Aber ich kann Ihnen versichern: Eine hoffentlich starke LINKE im Bundestag wird sich auch in der nächsten Legislatur dafür einsetzen, dass die angesprochenen und dringend notwendigen Verbesserungen für eine ethisch vertretbare Tierhaltung endlich umgesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Cornelia Möhring

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