Frage an Daniel Kerekes bezüglich Senioren

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Daniel Kerekes
DIE LINKE
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Frage von Marcel F. •

Frage an Daniel Kerekes von Marcel F. bezüglich Senioren

Guten Tag,

was gedenkt ihre Partei gegen den derzeitigen und in Zukunft noch größer werdenden Personalnotstand in Pflegeheimen und Krankenhäusern zu tun?

Beste Grüße

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Antwort von
DIE LINKE

Guten Tag M. F.,

eine sehr spannende Frage, weil es ein dringendes, sehr dringendes Thema ist! Gute Pflege ist etwas, was jedem Menschen zustehen sollte, unabhängig vom Einkommen. Und wir alle werden irgendwann alt und brauchen eventuell Pflege. Ich unterstütze Verdi hier zu 101%. Von Taz bis Welt schreiben alle Zeitungen zurecht, dass der Kollaps des Systems eigentlich bereits da ist:

Immer häufiger sind Pflegerinnen und Pfleger überlastet. Der Leistungsdruck immer größer. Die Entlohnung ist im Vergleich zur intensiven Arbeit ein Witz. Grit Genster von Verdi sagt zurecht, das immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zu PflgerInnen ausbilden lassen, diesen Beruf gar nicht erst ergreifen oder sehr schnell wechseln. Als Schutz gegen Lohndumping muss der Pflegemindestlohn sofort auf 14,50 Euro erhöht und auf weitere Tätigkeitsbereiche in der Pflege ausgedehnt werden. Verstöße gegen den Pflegemindestlohn müssen sanktioniert werden. Die tarifliche Vergütung von Pflegefachkräften muss bundeseinheitlich als allgemeinverbindlich erklärt werden. Keine Pflegefachkraft sollte unter 3.000 Euro bezahlt werden.

Heißt: Arbeitsbedingungen verbessern, mehr Personal, mehr Geld, weniger Überstunden, Leute nicht aus dem Frei holen, es darf nicht sein das PflegerInnen Schichten alleine machen, mehr Zeit für die Pflege usw.

Wir brauchen 20.000 Stellen sofort und insgesamt mindestens 100.000 mehr. Pflegeeinrichtungen dürfen nicht gewinnorientiert arbeiten, denn das Alter und die Würde der Menschen ist keine Ware! Zudem wollen wir, dass die Digitalisierung in der Pflege Einzug erhält, um PflegerInnen zu entlasten und ihnen die Zeit zu geben, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.

Wir stellen uns gegen eine Pflegepolitik, die auf Wettbewerbsdruck und Profite für wenige setzt. Pflege ist zu einem Markt geworden, private Unternehmen machen Gewinne - auf Kosten der Menschen mit Pflegebedarf und der Beschäftigten in der Pflege. Es fehlt die Zeit für eine aktivierende Pflege und zum Zuhören, für Zuwendung und Förderung. In einigen Fällen mussten Menschen gegen ihren Willen Inkontinenz-Vorlagen tragen. Manche wurden sogar fixiert, weil für 50 Heimbewohnerinnen und -bewohner in der Nachtschicht nur zwei Pflegekräfte zur Verfügung standen. Viele Pflegebeschäftigte werden krank, weil sie völlig überlastet sind und nicht einbringen können, was sie gelernt haben.

Mehr finden Sie hier:
https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm/iv-solidarische-gesundheits-und-pflegeversicherung-und-mehr-personal-in-pflege-und-gesundheit/

Beste Grüße