Warum lehnt die CDU/CSU das CannabisG mit wissenschaftlich widerlegten Behauptungen (Streeck/Dobrindt) ab, während sie die weitaus schädlichere Droge Alkohol als Kulturgut feiert (Oktoberfest)?
Die CDU/CSU fordert die Abschaffung des Cannabisgesetzes und nutzt hierfür Behauptungen wie die "Einladung an Kriminelle" (A. Dobrindt) und die massive Gefährdung der Jugend (H. Streeck).
Diese pauschalen Ablehnungen stehen im Widerspruch zu wissenschaftlichen Fakten und ersten Evaluierungen:
Schwarzmarkt: Entgegen Dobrindts Behauptung, das Gesetz öffne dem illegalen Handel Tür und Tor, widersprechen Experten dieser Darstellung. Sie sehen im Gegenteil, dass Konsumenten sich vom Schwarzmarkt lösen ([Quelle: ZDFheute, 25.10.2025]).
Jugendschutz: Trotz der Forderung Streecks nach strikterem Jugendschutz, zeigen Studien der BZgA zur kurzfristigen Wirkung der Teillegalisierung keine Konsumexplosion bei Jugendlichen. Die von Streeck ebenfalls problematisierte Zunahme von Medizinalcannabis-Verschreibungen wurde von der Regierung bereits durch Regulierungsverschärfungen angegangen ([Quelle: Journal Onkologie / PZ, 21.-22.10.2025]). Warum Cannabis re-kriminalisieren, wenn Fakten widerlegt sind
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Es ist für mich unbestritten, dass jede illegale und legale Droge schädlich ist. Bei der Legalisierung von Cannabis sind insbesondere die nicht abschätzbaren Gesundheitsrisiken und insgesamt zu mehr Problemen als Lösungen beigetragen hat. Sie hat weder zu einer Eindämmung des Schwarzmarktes noch zu einer Entlastung der Sicherheits- und Justizbehörden geführt. So decken die legalen Anbauvereine weniger als 0,1 Prozent des Cannabisgesamtbedarfes in Deutschland. Mehr als 99,9 Prozent stammen demnach aus dem Schwarzmarkt (Quelle: Evaluation des Konsumcannabisgesetzes, Universität Hamburg).
Ich halte die Cannabislegalisierung nach wie vor für falsch. Sie hat eine fatale Symbolwirkung. Insbesondere für Jugendliche stellt sie aus meiner Sicht eine Verharmlosung dar. Zudem ist das Gesetz auch handwerklich schlecht gemacht. Darauf haben Justiz- und Sicherheitsbehörden immer wieder verwiesen. Während die Wirkung von Alkohol bekannt und der Markt staatlich reguliert wird, ist das bei Cannabis nach wie vor nicht der Fall und wird es in Zukunft auch nicht sein.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Peters
