Sehr geehrte Frau Raab,

auf der Informationsveranstaltung über den Ausbau der A 8 am 14.07.08 in Traunstein beklagten Sie sich, dass Bürgerinitiativen einer "bestimmten politischen Couleur angehören und die öffentliche Meinung bewußt manipulieren würden". (Chiemgau-Zeitung 19./20.07.08)
Dazu drängen sich mir Fragen auf:
-Was ist falsch an der Information, dass die Obrigkeit einen 6+2 Ausbau favorisiert und sich die Fahrbahnbreite dadurch verdoppelt, obwohl dies nach den neuesten Verkehrszahlen gar nicht nötig wäre?
-Können Sie voraussehen, wie sich die Situation für die Anwohner entwickeln wird? Von Einhausungen und Tunnels können die meisten Gemeinden nur träumen und die versprochenen Lärmschutzmaßnahmen werden bei einer fast 40m breiten Trasse gerade Feigenblattfunktion haben.
-Warum nutzten die Mandatsträger anderer "politischer Couleur" nicht die Podiumsdiskussion am 8.7.08 in Rohrdorf, bei der es um den Ausbau ging, die Öffentlichkeit "richtig" zu informieren? Sie wären eingeladen gewesen.
-Haben Sie sich schon einmal persönlich mit den Sorgen der Gegner des 6+2 Ausbaus auseinandergesetzt, die direkt betroffen sind? Sie könnten feststellen, dass es Gegner jeglicher politischer Couleur gibt!
-Warum werden Gruppen schlecht geredet, wenn sie nicht mit der von oben verordneten Meinung konform gehen?
Vielleicht gibt es( immer mehr ) Menschen, die erkennen,dass die fetten Jahre vorüber sind.
-Ist eine Zurückhaltung von Informationen nicht auch eine Manipulation von öffentlicher Meinung?
-Ist ein 6+2 Ausbau wirklich die einzge Antwort, die wir auf Ölpreisverteuerung, Klimaveränderung, Flächenversiegelung, Artensterben usw. haben?
-Angeblich sei es ein Schildbürgerstreich den Ausbau wegen des Kosten-Nutzenverhältnisses nicht gleich richtig zu machen. Wer steht für die Kosten gerade, die o.g. Probleme verursachen?
-Wer soll eine breite Autobahn nützen, wenn die Autoindustrie keine Zukunftsideen hat?
Wir brauchen "neue" Wege für die Zukunft!
Mit freundlichem Gruß, M. Neuhierl-Huber