Frage an Dorothee Bär bezüglich Recht

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Dorothee Bär
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Frage von Michael M. •

Frage an Dorothee Bär von Michael M. bezüglich Recht

Hallo,

wie stehen Sie zu dem Thema Verbot von Killerspielen wie es der bayerische Innenminister Dr. Günther Beckstein fordert? Könnte so ein Verbot nicht einen akuten Handlungsbedarf auf EU-Ebene auslösen und letztlich sogar dazu führen, dass in Deutschland mehr Computerspiele als bisher frei verkauft werden dürften? Meiner Meinung nach wäre ein nationaler Alleingang Deutschlands zum Scheitern verurteilt. Da der freie Waren- und Dienstleistungsverkehr, der im EG-Vertrag festgeschrieben ist behindert werden würde und zu reaktionen der EU führen wird. Ist es nicht ehr angebracht mehr Betreuung für Kinder und Jugendliche zu schaffen und ihnen einen stabilen Halt in der Gesellschaft zu geben? Anstatt Computerspiele als Sündenbock für Gesellschaftliche Probleme hinzustellen?

Gruß

Michael May aus Bamberg

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Sehr geehrter Herr May,

der Amoklauf von Emsdetten am 20. November vergangenen Jahres hat die Debatte um ein Verbot von so genannten Killerspielen neu entflammt. Ich halte eine solche Diskussion für sinnvoll und bin persönlich der Überzeugung, dass solche Spiele nicht geduldet werden dürfen. Schließlich händigt man Kindern auch keine Messer oder sonstige Waffen als Spielzeug aus und stellt jemanden daneben, der sagt: „Damit darfst du aber nicht spielen.“ Natürlich liegt es auch in der Verantwortung der Eltern, die Erziehung ihrer Kinder ernst zu nehmen und ihnen solche Computerspiele gar nicht zugänglich zu machen, da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Eltern müssen ihre Kinder zu verantwortungsbewussten Jugendlichen erziehen.

Der bayerische Ministerrat hat beschlossen, mit der Forderung nach einem Verbot gewaltverherrlichender Computerspiele in den Bundesrat zu gehen. Produktion und Vertrieb sollen durch eine Änderung des Deutschen Strafgesetzbuches verboten werden. Ich befürworte diese Initiative, weil Killerspiele kein Spielzeug wie ein Puzzle oder ein Kartenspiel sind. Zu Ihrer Anmerkung die Europäische Union betreffend, kann ich sie nur darauf hinweisen, dass ein Verbot von Killerspielen auch auf europäischer Ebene diskutiert wird. Die EU-Kommission und Großbritannien haben sich in der Vergangenheit ebenfalls für ein Verbot stark gemacht. Ich bin mir sicher, dass es nicht zu einem wie sie es nennen „nationalen Alleingang Deutschlands“ kommen wird.

Ich hoffe, meine Ausführungen helfen Ihnen weiter. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an mich.

Mit freundlichen Grüßen

Dorothee Bär

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