Zum Impfvorsorgegesetz, das Sie unterstützen: Sollte es nicht zu Neuwahlen kommen angesichts d. Bruchs fester Zusicherungen von Laschet, Merkel, Seehofer (ebenso wie von Habeck, Scholz, Mützenich) ?

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Elisabeth Winkelmeier-Becker
CDU
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Frage von Ulrike L. •

Zum Impfvorsorgegesetz, das Sie unterstützen: Sollte es nicht zu Neuwahlen kommen angesichts d. Bruchs fester Zusicherungen von Laschet, Merkel, Seehofer (ebenso wie von Habeck, Scholz, Mützenich) ?

26.7.21
https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-impfpflicht-deutschland-impfung-debatte-1.5363395

Zitat Laschet: "Ich halte nichts von Impfpflicht"

ind. Zitat Innenminister Seehofer: " Man dürfe sich aus persönlichen Gründen gegen eine Impfung entscheiden "

""Wir haben gesagt, es wird keine Impfpflicht geben", hatte Kanzlerin Angela Merkel zuletzt vor zwei Wochen gesagt, und wenn man daran etwas ändere, sei das nicht vertrauensfördernd""

Ebenso fest gegen eine Impfpflicht hatten sich auch die Ampelparteien positioniert

Sie treten nun für das Gegenteil ein. Es gibt aber Verantwortung gegenüber der WählerIn: sich bei solchen Grundrechtsfragen an die Aussagen der eigenen Partei zu halten vor und nach der Wahl. Nur dann kann die WählerIn so votieren, dass ihr Wählerwille auch berücksichtigt wird - gerade wenn es um ihre Grundrechte geht. Sollte es nicht zu Neuwahlen kommen bei einem solchen Bruch von festen Zusicherungen vor den Wahlen bei einer solchen Frage der Grundrechte?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau L.,

anders als Sie in Ihrer Frage voraussetzen, hat die Union zur Impfpflicht eine differenzierte Haltung, die auch ich teile.

Entscheidende Faktoren im Rahmen der Impfpflicht-Debatte sind für mich die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger, sowohl die der direkt von einer Impfpflicht Betroffenen als auch die (Grund-)Rechte Dritter, die selbst nicht geimpft werden können und auf einen hohen Immunisierungsgrad der gesamten Bevölkerung angewiesen sind.

Auf der Grundlage dieser Abwägungen habe ich gegen den Gesetzentwurf für eine Impfpflicht gestimmt. Für diesen weitreichenden Beschluss lagen während der vorherrschenden Omikron-Variante nicht genügend gravierende Gründe vor. Stattdessen habe ich aus Überzeugung für den Antrag der CDU/CSU-Fraktion gestimmt, der einen Vorschlag für ein Impfvorsorgegesetz gemacht hat. Dieser sah, neben einem Impfregister, einen gestaffelten Impfmechanismus je nach Pandemiegeschehen vor.

Ich behalte mir weiterhin vor, bei einer dramatischen Verschärfung der Lage auch für eine allgemeine Impfpflicht zu stimmen. In einer dynamischen Situation wie einer Pandemie ist es nicht zielführend, bestimmte Maßnahmen grundsätzlich auszuschließen, weil niemand weiß, was die Zukunft bringt. Politik muss auch bei einer geänderten Sachlage handlungsfähig sein. Niemand kann vorhersagen, welche Virusvariante sich im kommenden Herbst durchsetzen wird, wie gut aktuelle oder neue Impfungen dagegen immunisieren und wie stark unser Gesundheitssystem dadurch belastet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Winkelmeier-Becker

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