Ein aktueller RKI Bericht weist den Anteil der ungeimpften Covid-Intensivpatienten mit 15% aus und den Anteil der vollst. geimpften Patienten mit 76%. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus für den Herbst?

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Emilia Fester
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76 %
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Frage von Jörg S. •

Ein aktueller RKI Bericht weist den Anteil der ungeimpften Covid-Intensivpatienten mit 15% aus und den Anteil der vollst. geimpften Patienten mit 76%. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus für den Herbst?

Sehr geehrte Frau Fester,
die von mir zitierten Daten finden Sie auf Seite des des RKI Wochenberichts vom 09.06.2022:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-06-09.pdf?__blob=publicationFile
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Antwort von
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Vielen Dank für Ihre Frage.

Die Coronapandemie und ihre Auswirkungen waren und sind für dieses Land und die ganze Welt eine Ausnahmesituation gewesen, die vielen Menschen Einschränkungen und Entbehrungen abgerungen haben. Darüber, dass die akute Phase dieser Pandemie nun vorüber ist, sind wir alle sehr froh. Politische Priorität während der Pandemie war es allen voran Vorsicht walten zu lassen, um möglichst viele Todesfälle zu verhindern.

Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind millionenfach erprobt, wirksam und sicher.

Ziel der Impfung war und ist es die Wahrscheinlichkeit schwer, an COVID-19 zu erkranken, Langzeitfolgen wie Long-Covid zu erleiden oder gar zu versterben, erheblich zu senken. Bei vollständig gegen COVID-19 geimpften Personen ist diese Wahrscheinlichkeit um etwa 90% geringer als bei den nicht geimpften Personen.

Die COVID-19-Impfstoffe tun also genau das, was sie tun sollen: sie schützen gut vor einer schweren COVID-19-Erkrankung. 

Es kann jedoch auch trotz Schutzimpfung zu einer Infektion mit SARS-CoV-2 und zu einer COVID-19-Erkrankung kommen. Bei symptomatisch erkrankten Geimpften spricht man dann von einem sogenannten Impfdurchbruch. Diese nehmen in der absoluten Zahl natürlich stark zu, wenn insgesamt die Infektionszahlen extrem in die Höhe schnellen, sprich: Je mehr aktive Corona-Fälle es gibt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, sich als Geimpfter zu infizieren.   

Mit einer hohen Impfquote können wir verhindern, dass gleichzeitig viele schwer Covid-19 Erkrankte im Krankenhaus behandelt werden müssen und unser Gesundheitssystem überlastet wird, auch wenn es zukünftig zu lokalen Ausbrüchen kommt. Es können auch vollständig Geimpfte schwere Verläufe haben - das betrifft gerade ältere und immungeschwächte Patientinnen und Patienten. Hinzu kommt: Je höher die Impfquote, desto höher auch der Anteil der schweren Impfdurchbrüche. Wären 100 Prozent der Menschen geimpft, lägen auf den Intensivstationen 100 Prozent Geimpfte.

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