Sehr geehrte Frau W.,

Ihre Frage klingt zunächst sehr einfach, erfordert jedoch eine sehr differenzierte Antwort, wie ich finde. Derzeit stehen sich verschiedene Ansichten zu der Frage gegenüber, wie die Kriegsgefahr zu bannen sei. Manche Menschen halten auf lange Sicht einen militärischen Sieg der Ukraine und den vollständigen Rückzug Russlands als das beste Mittel gegen die drohende Kriegsgefahr, andere sehen in der Unterstützung der Ukraine, auch mit Waffen und Ausbildung von Soldaten, als Risiko für einen raschen Frieden an. Aus meiner Sicht muss somit jede Form der militärischen Unterstützung genau durchdacht sein. Ich habe volles Verständnis für die abwägende Haltung der Bundesregierung in dieser Frage und unterstütze die Haltung von Olaf Scholz. Als einzelner Abgeordneter werden einem sehr schnell die Grenzen der eigenen Einflussmöglichkeiten auf das internationale Geschehen bewusst. Bitte haben Sie Verständnis, dass dieses Thema nicht immer unter den Augen der Öffentlichkeit verhandelt werden kann, will man mögliche kleine Erfolge, wie etwa das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland, auf dem Weg zu einem Ende des Krieges nicht gleich wieder gefährden. Ich habe aktuell allerdings nicht den Eindruck, dass es beim russischen Präsidenten die aufrichtige Bereitschaft zu Friedensgesprächen gibt.