Frage an Eva Högl bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Eva Högl
SPD
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Frage von Rolf S. •

Frage an Eva Högl von Rolf S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Högel,

bezugnehmend auf folgenden Artikel http://www.welt.de/politik/article4712797/SPD-Politiker-fordern-Parteiausschluss-Sarrazins.html Zitat: Die Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl forderte ein Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin. „Nach diesen Äußerungen ist Thilo Sarrazin in der Sozialdemokratie untragbar“, sagte sie der „Rheinischen Post“. „Die Parteigliederung, bei der Herr Sarrazin Mitglied ist, sollte ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn einleiten.“ Sarrazin habe sich nicht zum ersten Mal abfällig über sozial Benachteiligte geäußert: „Er ist schon lange kein Sozialdemokrat mehr.“ Zitat Ende

hätte ich ein paar Fragen...

Warum ist Herr Sarrazin untragbar? Untragbar weil er lügt oder weil er eine unbequeme Wahrheit zur Sprache brachte?

Wenn ich mir die Leserkommentare auf der selben Internetseite durchlese, überwiegt klar in meinen Augen die Zustimmung für Herr Sarrazin. Auch auf http://www.focus.de/politik/deutschland/thilo-sarrazin-bundesbank-praesident-legt-ruecktritt-nahe_aid_441393.html Focus Online ist der Zuspruch für Herr Sarrazin groß. Wie erklären Sie sich die Diskrepanz zwischen der Empörung ihrerseits und dem Jubel der Leserkommentatoren?

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schneider,

als Sozialdemokratin fühle ich mich der Überwindung von sozialen Problemen verpflichtet und halte wenig von der Beschimpfung sozial benachteiligter Mitbürgerinnen und Mitbürgern.
Es geht mir nicht um die Tabuisierung von Problemen, sondern um Respekt vor Mitmenschen.

Herr Sarrazin hat wiederholt auf Kosten anderer seiner Lust an der Provokation nachgegeben und sich dabei verächtlich über bestimmte Bevölkerungsgruppen geäußert.
Wer Menschen schwarz-weiß-malend einzig und allein nach ihrem volkswirtschaftlichen Nutzen einteilt, dem fehlt dieser Respekt.

Daher war es Zeit, einmal darauf aufmerksam zu machen, dass Herr Sarrazin ganz augenscheinlich schon länger keine sozialdemokratischen Positionen mehr vertritt und mit seinen Äußerungen der SPD mehr schadet als nützt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eva Högl