Frage an Eva Högl bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Eva Högl
SPD
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Frage von Hans D. •

Frage an Eva Högl von Hans D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Hoegl

haben Sie am 19.07.2012 der Resolution mit Zielsetzung zur straffreien Beschneidung von ausschliesslich maennlichen Buergen in DE zugestimmt ?

Mit freundlichen Gruessen
H.Drache

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Drache,

vielen Dank für Ihre Anfrage über das Internetportal abgeordnetenwatch.de. Ja, ich habe der Resolution im Bundestag zugestimmt, dass eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen grundsätzlich zulässig sein soll. Jüdisches und muslimisches Leben und deren Kultur ist für mich ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Das Grundgesetz garantiert das Recht auf freie Religionsausübung und macht keinen Unterschied zwischen den Glaubensgemeinschaften Daher sollte meines Erachtens die Beschneidung von Jungen grundsätzlich erlaubt sein, damit Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens nicht um die Möglichkeit fürchten müssen, ihren Glauben in Deutschland frei ausleben zu können. Gleichzeitig muss eine entsprechende gesetzliche Regelung auch den hohen Stellenwert zum Ausdruck bringen, den unser Grundgesetz dem Rechtsgut der körperlichen Unversehrtheit eingeräumt hat. Eine zukünftige Regelung muss somit den Schutz von Kindern als den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft garantieren. Auch muss sichergestellt sein, dass eine Beschneidung von minderjährigen Jungen unter medizinischen Bedingungen und ohne unnötige Schmerzen durchzuführen ist. Die Grenze zur sittenwidrigen und nachhaltig schädlichen Verstümmelung der Genitalien von Mädchen muss ebenso unmissverständlich und kompromisslos gezogen werden. Nun gilt es im weiteren Verfahren eine gesetzliche Regelung zu erarbeiten, die diese beiden Grundsätze miteinander vereint.

Ich hoffe, Ihre Frage mit meinen Ausführungen zufriedenstellend beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eva Högl, MdB