Frage an Frank Heinrich bezüglich Finanzen

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Frank Heinrich
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Frage von Matthias G. •

Frage an Frank Heinrich von Matthias G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Heinrich,

was sind Ihrer Meinung nach die größten Hindernisse für die Politik die Staatsverschuldung unseres Landes abzubauen bzw. im wesentlichen zu beseitigen.
Meine Frage rührt von der Angst, dass Deutschland irgendwann in der Zukunft die eigenen Schulden nicht mehr im Griff hat und ich oder meine Kinder da drunter zu leiden haben, welche fatalen Folgen das auch immer haben mag.
Als Christ mit einem Glauben an Jesus Christus denke ich, dass wir hier Schuld auf uns laden, aber durch Gebete an Gott eine Abwendung von Unheil über unserem Land möglich ist. Ich möchte hier möglichst konkret beten.

Mit freundlichem Gruß

Matthias Granse

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Antwort von
CDU

Lieber Herr Granse, lieber Bruder,

vielen Dank für die Zusage, konkret zu beten. Ich selber, die Bundesregierung und unser Land brauchen diese Art der Unterstützung.

Ja, ich teile Ihre Meinung, dass wir unseren Kindern ein schweres Erbe hinterlassen, wenn wir den Schuldenberg weiter auftürmen. Es ist ist durchaus rechtens, auch die nachfolgenden Generationen an Kosten zu beteiligen, von denen sie profitieren. Etwa im Bereich der Infrastruktur, also der Verkehrswege oder der Bildungseinrichtungen. Bedenklich ist der Schuldenstand hingegen, wenn wir die Tagesausgaben nicht mehr ohne Kredite bewältigen können. Ich unterstütze daher Wolfgang Schäuble in seiner konsequenten Sparpolitik. Wie Sie vielleicht wissen, ist ja auch die sogenannte "Schuldenbremse" in das Grundgesetz aufgenommen worden. Ein sehr wesentlicher Schritt, um die Zukunft unserer Kinder zu sichern. Nun müssen wir uns auch konsequent daran halten. Insgesamt steht Deutschland, etwa verglichen mit den USA und vielen anderen Nationen wirtschaftlich besser da, wie die gegenwärtige Situation sehr deutlich zeigt. Die Summe der Werte in Deutschland, etwa Sparguthaben, Immobilien, usw. übersteigt die Summe der Verbindlichkeiten deutlich. Aber das dürfen wir natürlich auch nicht aufs Spiel setzen.

Sie fragen nach den Gründen für das Schuldenmachen. Die sind natürlich vielfältig. Da ist das Wachstum des Wohlstandes über viele Jahre. Wir haben uns an ein sehr hohes Niveau gewöhnt. Das zurück zu schrauben ist schwer. Wenn Sie als Politiker beispielsweise im Sozialbereich kürzen wollen, ist das Geschrei der Betroffen groß. Machen wir uns nichts vor, jeder will sparen, aber möglichst nicht in seinem eigenen Bereich. Häufig sind Kürzungen auch rechtlich gar nicht möglich. Und die Wähler danken Kürzungen in der Regel nicht mit einer Wiederwahl. Das ist ein echtes Dilemma. Wenn Sie Strukturen verändern wollen, brauchen Sie Zeit dafür - die haben Sie im schnelllebigen politischen Tagesgeschäft aber nur selten. Dazu kommt natürlich die demografische Entwicklung. Weniger Kinder und eine längere Lebenserwartung der Menschen führen dazu, dass staatliche Einnahmen sinken während die Ausgaben steigen. Hier sind Reformen überfällig. Die "Rente mit 67" ist ein Schritt, finanziell vernünftig zu planen - auch wenn viele Bürger sich darüber empören. Reformen im Gesundheitsbereich und beim Abbau von Subventionen werden folgen müssen. Nicht zuletzt merken wir in diesen Tagen, dass auch die internationalen Verpflichtungen, von den Deutschland jahrelang wirtschaftlich profitiert hat, manchmal Geld kosten. Der Rettungsfonds für den Euro ist das aktuellste Beispiel.

Natürlich wäre etliches mehr zu nennen, aber das würde diesen Rahmen sprengen. Danke noch einmal für ihre Gebetsunterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Heinrich, MdB