Frage an Frank Heinrich

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Frank Heinrich
CDU
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Frage von Torsten T. •

Frage an Frank Heinrich von Torsten T.

Hallo Herr Heinrich,

Ihre Partei und die andere Hälfte der "GroKo" bemühen sehr oft das Wort Gerechtigkeit. Das Verhalten der "GroKo" lässt in jedem Fall daran zweifeln, dass man das Wort "Gerechtigkeit" richtig versteht. Denn Gerechtigkeit sollte für alle Bürger, jetzt und auch in absehbarer Zukunft, geübt werden. Angesichts Ihres Abstimungsverhaltens hinsichtlich des Rentenpakets stellen sich folgende Fragen:

Halten Sie es für gerecht, das ein großer Teil der Arbeitnehmer um seine verdiente Rentenbeitragssenkung betrogen wurde um das CDU-Wahlgeschenk "Mütterrente" zu finanzieren, während sich Parlamentarier, Beamte, Ärzte, Apotheker, Architekten, Notare, Anwälte, Steuerberater, etc. ank Pensionsansprüche oder berufsständiger Versorgung schadfrei halten, aber diese Leistungen in Anspruch nehmen können (bzw. deren Mütter)?

Halten Sie es für gerecht, das die jetzt unter 50-jährigen in absehbarer Zeit mit stetig sinkenden Rentenzahlungen aber stetig erhöhenden Rentenbeitragen rechnen müssen und ZUSÄTZLICH noch privat vorsorgen sollen? Wo wird der Respekt vor deren "Lebensleistung" bleiben?

Zweifeln Sie die Kompetenz der hinsichtlich des Rentenpaketes befragten Experten (selbst die der DRV!) an? Wenn nein, warum haben Sie dann wider besseren Wissens zugestimmt?

viele Grüße.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Thau,

um Ihre Fragen rundheraus zu beantworten: Nein, es ist nicht gerecht, der jüngeren Generation zusätzliche Rentenlasten aufzubürden. Als mir diese Frage von Müttern gestellt wurde, deren Kinder vor 1992 geboren wurden: „Ist es gerecht, dass unsere Erziehungsleistung nicht anerkannt wird?“. Da musste ich aber genauso antworten: Nein, es ist nicht gerecht.

Gerechtigkeit ist ein Verhältnisbegriff. Die Lebenslagen von Menschen sind viel zu komplex, als dass man sie vergleichen kann. Natürlich werden junge Menschen zukünftig mehr belastet - aber sie haben auch 70 Jahre Frieden, Wohlstand und Rechtssicherheit geerbt, u.a. von ihren Müttern, die sie vor 1992 zur Welt gebracht haben. Diese Lebensleistung zu belohnen, scheint mir zumindest ein Schritt auf dem Weg zur Gerechtigkeit.

Zur Kompetenz der Rentenexperten: Nein, ich zweifle sie nicht an. Aber ich halte dennoch die rein ökonomische Betrachtung des Themas für falsch. Das Miteinander der Generationen in einer Gesellschaft ist viel mehr, als sich in Zahlen ausdrücken lässt.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Heinrich