Frage an Frauke Heiligenstadt bezüglich Bildung und Erziehung

Frauke Heiligenstadt
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SPD
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Frage von Claudia M. •

Frage an Frauke Heiligenstadt von Claudia M. bezüglich Bildung und Erziehung

In vielen Gesprächen mit Eltern von schulpflichtigen Kindern und natürlich jetzt durch die persönliche Betroffenheit, stellen die 6-Wochen dauernden Sommerschulferien eine besondere Schwierigkeit da.

In der heutigen Zeit sind meistens beide Elternteile berufstätig. Auch Oma und Opa`s – soweit vor Ort überhaupt vorhanden – sind oft beide im Berufsleben.

Die Überbrückung einer Betreuung über 6-Wochen hinweg gestaltet sich dadurch sehr schwierig. Der normale Urlaub eines Arbeitgebers reicht in keinster Weise für die Ferien der Kinder aus.

Hinzu kommt, dass gerade in der Sommerferienzeit die Preise für Urlaube enorm ansteigen. Deshalb weichen viele auch gerne auf Oster- und Herbstferien für ihre Familienurlaube aus.
Auch gibt es einige, denen es aus beruflichen Gründen oder z.B. in der Landwirtschaft, nicht möglich bzw. schwerlich möglich ist in den Sommermonaten einen längeren Familienurlaub zu machen.

Auch habe ich bei vielen Kindern beobachten können, dass sie sich in 6-Wochen Ferien gelangweilt haben und regelrecht wieder froh waren, dass die Schule anfing. Die Pause war einfach zu lange. Wenn dann die Familie nicht in Urlaub fahren konnte/wollte – sei es aus Kosten- bzw. Zeitgründen und das Wetter auch nicht mitspielte….

Deshalb wäre mein Vorschlag und Bitte – ich spreche auch im Namen von mehreren Eltern aus meiner Umgebung – über eine Kürzung der Sommerferien auf z.B. 4-Wochen nachzudenken und die zwei Wochen anders zu verteilen.

Eine m. E. sinnvolle Sache wäre z.B. noch eine Woche Winterferien einzuführen. (In einigen Bundesländern gibt es dies bereits, zwar auch trotz 6-Wochen Sommerferien). Ich bitte deshalb sich eingehend mit diesem Vorschlag zu beschäftigen und für eine m. E. familienfreundlichere Feriengestaltung zu sorgen. Die heutige Feriengestaltung ist nicht mehr zeitgemäß. Die heutige Urlaubsgestaltung geht eindeutig zu kürzeren Urlauben und Zweiturlaub.

Gibt es irgendwelche Aussichten, dass sich in dieser Richtung was bewegen könnte?

Frauke Heiligenstadt
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Mauer, liebes Abgeordnetenwatch-team!

Die Sommerferien werden nach dem Abkommen zwischen den Ländern der Bundesrepublik zur Vereinheitlichung auf dem Gebiet des Schulwesens vom 28.10.1964 i.d.F. vom 14.10.1971 („Hamburger Abkommen“) von der Kultusministerkonferenz festgelegt. Dabei handelt es sich um einen Staatsvertrag. Niedersachsen kann also nicht alleine seine Sommerferien festsetzen. Die Umsetzung Ihres Vorschlags ist deshalb nicht möglich. In dem Hamburger Abkommen ist u.a. festgelegt, dass die Gesamtdauer der Schulferien während eines Schuljahres 75 Werktage beträgt und die Sommerferien in der Zeit vom ersten Juli bis zum zehnten September liegen. Weitere zusammenhängende Ferienabschnitte werden zur Oster- und Weihnachtszeit, sowie kürzere Abschnitt zu Pfingsten und im Herbst festgelegt. Diese Festlegung erfolgt durch die einzelnen Bundesländer. Für Eltern, die keinen Familienurlaub in den Sommerferien einrichten können, ist dies in den Oster-, Herbst- oder Weihnachtsferien möglich. Für die Schuljahre ab 2017/2018 wird in Niedersachsen aufgrund der Entschließung des Niedersächsischen Landtages vom 10.12.2013, Drs. 17/1025 ein Erlassentwurf erarbeitet, der eine Variante mit und eine ohne Winterferien enthält. Dieser Erlass wird dann in das Anhörungsverfahren gebracht, um anschließend die dazu eingehenden Stellungnahmen auszuwerten. Nach Abschluss dieses Verfahrens kann entschieden werden, ob Winterferien eingeführt werden können oder nicht.

Gruß

Frauke Heiligenstadt

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