Warum bekommt der Tierschutz nicht endlich eine stärkere Priorität in der Politik der CDU?
Sehr geehrter Herr Kippels,
ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, aber gerade darum finde ich ein ethisch korrektes Verhalten beim Umgang mit Tieren, die uns ernähren, absolut notwendig. In Zeiten des Klimawandels halte ich Langstrecken-Tiertransporte für nicht mehr tragbar. Auch schmerzhafte Eingriffe ohne Betäubung wie das Kupieren, Kastrieren oder gar Töten von Fischen sollten in unseren Zeiten längst verboten sein.
Als Frankreich-Freundin bin ich keine grundsätzliche Gegnerin der Jagd, aber Totschlagfallen und eine Jagd-Ausbildung an lebenden Tieren sollten dringend verboten werden.
Wenn uns Tiere schon ernähren, darf ihnen nicht dabei noch unnötiges Leid zugefügt werden.
Bitte machen Sie sich stark für einen respektvollen Umgang mit fühlenden Lebewesen. Vielleicht haben Sie ein Haustier, das Sie lieben? Als Reiterin bitte ich Sie auch, sich gegen Ponykarrussels stark zu machen. Nutzen Sie bitte Ihren Einfluss! Freundliche Grüße, E.U.
Sehr geehrte Frau U.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Tierschutz.
Ich pflichte Ihnen bei, alle Tiere -egal ob Heim- Nutz- oder Wildtiere sind schützenswert. Unser Umgang mit ihnen muss maximal verträglich und nachvollziehbar gestaltet werden.
Im Rahmen des Tierschutzgesetzes ist dieser Umgang auch bereits umfassend geregelt, tatsächlich verfügt Deutschland im internationalen Vergleich über eines der besten Tierschutzgesetze der Welt. In diesem Rahmen sehen wir als Unionsfraktion allerdings auch die Notwendigkeit, die Tierschutzthemen noch stärker im Einklang mit unseren europäischen Nachbarn zu harmonisieren. Die Standards unserer Nutztierhaltung, Bedingungen für Tiertransporte, Heimtierhandel oder auch der illegale Welpenhandel lassen sich nur gemeinschaftlich in der EU wirksam regeln. Unser erklärtes Ziel ist es daher, den Tierschutz in Europa mit einheitlichen, hohen Tierschutzstandards weiterzuentwickeln,
Hier sind wir bereits auf einem guten Weg: Die EU-Kommission hat auf Initiative von Abgeordneten von CDU und CSU im Europäischen Parlament einen Vorschlag vorgelegt, der neben dem Schutz von Heimtieren auch verbesserte Regelungen für Tiertransporte beinhaltet, wie beispielsweise bessere Transportbedingungen als auch effektivere, z. T. digitale Kontrollen und Fahrzeugortungen selbst in Drittstaaten. Darüber hinaus setzen wir uns für eine umfassende und verpflichtende Tierwohl- und Herkunftskennzeichnung von tierischen Lebensmitteln ein.
Die Unionsfraktion wird sich auch zukünftig bundes- und europaweit für das Thema Tierschutz stark machen und hierbei im parlamentarischen Verfahren intensiv prüfen, ob und wie wirksam und praxistauglich die noch zu beschließenden Maßnahmen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Georg Kippels
Weitere Fragen an Georg Kippels
Mit dem Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende aus dem Jahr 2020 sollte die Bereitschaft zur Organspende u.a. durch regelmäßigere Abfragen erhöht werden.
Insbesondere junge Menschen bis 25 Jahre sind durch den Konsum von Cannabis besonders gefährdet, da bei ihnen die Entwicklung des Gehirns noch nicht abgeschlossen ist.
Die von Ihnen angesprochene sog. Vorabpauschale nach § 18 InvStG haben wir als Unionsfraktion damals im Rahmen der GroKo eingeführt. Sie ist verfassungskonform, weil hiermit gerade kein Fall einer verfassungswidrigen Doppelbesteuerung vorliegt.
Meines Erachtens liegt diese Lösung jedoch nicht in einem Verbot der AfD.