Sehr geehrter Herr Dr. Müller,

mit Erschrecken muss ich feststellen, wie Ihr Ministerium auf der eigenen Homepage Tatsachen verdreht!

Halten Sie es für richtig, eine Unterschriftenaktion von Oxfam, FIAN, INKOTA und anderen Organisationen, für Ihre Zwecke zu missbrauchen?

Der Hintergrund: Die o.a. Organisationen haben am 11.11.14 eine Liste von über 65.000 Unterschriften übergeben. Die Unterzeichnenden fordern "Keine Entwicklumgshilfe für Agrarkonzerne". Auf Ihrer Homepage wird das Foto so beschnitten, dass diese Forderung nicht mehr lesbar ist. Und auch im anschließenden Text ist von dieser Forderung nichts zu lesen.

Vielmehr wird dort ausgesagt, wir Unterzeichner würden fordern "die landwirtschaftliche Förderung auf kleinbäuerliche Betriebe auszurichten". Diese Idee ist zwar in den Grundzügen nicht falsch, ist aber mitnichten die wirkliche Forderung der Unterzeichner.

Daher nochmal meine Frage: Halten Sie es für richtig, eine Unterschriftenaktion von Oxfam, FIAN, INKOTA und anderen Organisationen, und damit auch die Stimmen von über 65.000 potentiellen Wählern, für Ihre Zwecke zu missbrauchen?

Ich bin gespannt auf Ihre Antwort, die gerne "Ja" oder "Nein" enthalten darf.

Ich werde Ihnen diese Frage auch per Email zusenden und gehe davon aus, dass nichts dagegen sprechen wird, Ihre Antwort dann hier zu veröffentlichen. Schließlich interessiert dies mindesten 65.000 Menschen, für die Sie zur Zeit politisch mitverantwortlich zeichnen.

Mit freundlichen Grüßen
Karsten Gätcke