Sehr geehrter Herr F.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail, in der Sie sich mit dem aktuellen CDU-Wahlwerbespot befassen.

Ich verstehe Ihre Irritation. Die von Ihnen kritisierte Videosequenz wirkt auf den Betrachter zunächst verunsichernd, zumal es sich hierbei um einen bekannten Vertreter der Querdenkerszene handelt.

Dennoch bin ich der Ansicht, dass dieser Werbespot differenziert betrachtet und bewertet werden muss. Ein Anbiedern an die Querdenker-Szene kann aus den gezeigten Szenen meines Erachtens nicht abgeleitet werden und widerspricht zudem jeglicher Intention der Union.

Der Spot thematisiert in aller Kürze und durchaus selbstkritisch Entwicklungen Deutschlands in den letzten Jahren. Hierzu gehört auch die Existenz extremer Gruppierungen, wie den aktuell aus der Corona-Krise entsprungenen Querdenkern. Diese polarisieren und spalten mit einer beängstigenden Intensität unsere Gesellschaft. Diese Entwicklung gilt es einzudämmen, mit den Mitteln von Demokratie und Rechtsstaat.

Die Union zeigt in ihrem Spot eine klare Position, nämlich die der bewusst herbeigeführten Konfrontation und Auseinandersetzung mit Andersdenkenden. Denn nur durch das Stellen solcher Leute können alternative Fakten und irrationale Sichtweisen widerlegt und wirkungsvoll entkräftet werden. Die Unionsfraktion, wie auch Kanzlerkandidat Laschet stehen hier für eine klare Linie, nämlich die des Überzeugens. Unliebsames zu ignorieren oder zu verbieten ist nicht die Vorgehensweise meiner Partei - auch nicht meine persönliche.

Des Weiteren bedauere ich, dass Sie unsere WhatsApp-Funktion nicht nutzen konnten. Eine von mir angestoßene Überprüfung ergab, dass diese nun vollumfänglich nutzbar ist.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Gisela Manderla