Frage an Gregor Gysi bezüglich Kultur

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Gregor Gysi
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Frage von Uwe S. •

Frage an Gregor Gysi von Uwe S. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herry Gysi ,

Fernsehen gehört schon lange zu unsrer Kultur. Seit 2009 gibt es dass Parlamentsfernsehen um BT-Debatten & Ausschusssitzungen ect. live zu verfolgen. Dies kann man zum einen im Internet per Live-Stream und über Satellit Astra 23,5 Grad
letzt genannter Satellit ist ein Satellit der von den wenigsten deutschsprachigen Bürgern empfangen wird.
Hier wird meist der Astra 19,0 Grad empfangen. Aus meine Nachfrage beim Parlamentsfernsehen warum dies so ist bekam ich die Antwort dass die BT-Dabatten auch auf Phoenix übertragen werden und eine Übetragung über Astra 19,0 Grad zu teuer wäre. Nach meinen Recherchen kostet ein Kanal auf 19,0 Grad ca. 600.000 €/Jahr.
Da Phoenix die Deabtten meist nur bis 17:45 Uhr überträgt ist Personen die keinen Internetanschluss mit ausreichender Geschwindigkeit haben ( viele ältere Personen ) es also nicht möglich BT-Dabatten,Ausschussitzungen bis zum Ende zu sehen. So konnten z.B. viele am letzten Tag vor der Sommerpause 2013 nicht mitverfolgen wie in wenigen Stunden ca.60 Gesetze verabschiedet wurden. Genau so konnten sie nicht mitverfolgen wie man Reden schriftlich reden kann ( paradox ).
Im Sinne der Informationspflicht des Bundestages gegenüber dem Souverän sollte man bei der Bundestagsverwaltung ( Puk 4 ? ) eine Umverlegung des P-Fernsehs auf Astra 19,0 Grad durchführen um noch mehr Bürger zu live zu informieren. Da man die Austrahlung auf Astra 23,5 Grad einstellen könnte würde das schätzungsweise 300.000€/Jahr Mehrkosten verursachen und auch viele ältere Bürger hätten somit gleichberechtigt die Möglichkeit Debatten & Sitzungen live beizuohnen. Es kann doch wirklich nicht an 300.000€ liegen oder? Das wäre ja echt lachhaft. Könnten Sie , Herr Gysi , mal in Erfahrung bringen ob dies möglich ist ? Sie kennen sicher die richtigen Ansprechpartner.
PS:Eurohawk U-Ausschuss hatte letztens obwohl öffentlich eine Übertragung im TV abgelehnt. Ist Das den CDU/FDP Abgeordneten im Ausschuss zu verdanken?
MfG Uwe Schupp

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Sehr geehrter Herr Schupp,

Ihre Nachricht vom 13. August hat mich erreicht.
Diese habe ich zunächst an Frau Petra Pau, unsere Vizepräsidentin des Bundestages, mit der Bitte weitergeleitet, die Angelegenheit zu prüfen. Hinsichtlich Ihrer Ausschussfrage habe ich das Schreiben an Herrn Jan van Aken mit der Bitte weitergeleitet, Ihnen eine Antwort zukommen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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Sehr geehrter Herr Schupp,

vielen Dank für Ihre Frage.
Was den Untersuchungsausschuss angeht, haben Sie Recht. Tatsächlich waren die Koalitionsfraktionen nur unter der Bedingung bereit, einer grundsätzlich öffentlichen Sitzung des Ausschusses bzw. Befragung der Zeug_innen zuzustimmen, wenn die TV-Übertragung ausgeschlossen ist.
Nach PUAG (§ 13 Abs. 1) wird es als Ausnahmefall behandelt, Sitzungen im TV zu übertragen. Der Ausschuss kann das ausnahmsweise zulassen, aber nur mit Zweidrittelmehrheit. Unter Bezugnahme der Vorsitzenden auf § 13 PUAG wurde eine Anfrage von Phönix dann auch abschlägig beschieden.
Sie können sich denken, dass wir als LINKE diese Regelungen kritisieren und gerade bei Millionengräbern wie dem Euro Hawk eine absolut transparente Aufklärung - und zu dieser gehört definitiv auch die Übertragung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen - fordern.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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Sehr geehrter Herr Schupp,

Ihre Forderung, dass es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht werden sollte, die Parlamentsdebatten in vollem Umfang auch im Fernsehen zu verfolgen, teile ich voll und ganz. Allerdings ist die technische Umsetzbarkeit dieses Vorhabens kompliziert - nicht alle Bürger sind bereit oder in der Lage, Fernsehprogramme über Satellit zu empfangen. Es gibt heute– anders als in den Anfangsjahren des Fernsehens – nicht den einen, allgemeinen Übertragungsweg, Fernsehprogramme werden über Kabel, Satellit oder via Internet übertragen. Wenn Sie Ihre Anfrage auch an das Präsidium des Bundestages richten, könnten Sie erreichen, dass sich die zuständige Ältestenrats-Kommission dieses Themas annehmen und alternative Übertragungswege prüfen lassen würde. Sie können in jedem Fall davon ausgehen, dass die Bundestagsverwaltung sehr verantwortungsvoll mit den Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger umgeht und natürlich ein Interesse daran hat, die Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit effektiv einzusetzen.
Noch eine Bemerkung zu den "schriftlichen" Reden: mit der Möglichkeit, Reden zu Protokoll zu geben, sollte den Fachpolitikern, die kurzfristig aus wichtigen Gründen an einer Debatte nicht teilnehmen können, ein Weg eröffnet werden, ihren Redebeitrag trotzdem im Plenarprotokoll vermerken zu lassen. So bietet dann beispielsweise dieses Protokoll die Möglichkeit, alle Debatten des Tages inklusive aller Zwischenrufe, Wortmeldungen und eben der zu Protokoll gegebenen Reden nachzulesen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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