Frage an Gregor Gysi von Ruth S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Lieber Dr Gysi,
ich bin katholisch. Die Freiheit meinen Glauben leben und ausdrücken zu dürfen ist mir wichtig. Das gilt natürlich auch für jeden anderen Weg zu Gott. Gerade mit Anhängern der Linken Partei habe ich in Berlin leider extrem intolerante, diskriminierende Erfahrungen gemacht. Und das ist noch freundlich ausgedrückt. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus komme ich also zum Schluss: Die Linke Partei will das jedweder Glaube verschwindet. Die Kirche ist Feindbild, Gott das Opium... geblieben. Da ich einmal eine Führung mit Ihnen im Jüdischen Museum mitgemacht habe ( die ich übrigens klasse fand ) möchte ich Sie Fragen: Irre ich mich oder ist dies die Position ihrer Partei?
Herzlichen Dank für ihre Zeit. Ruth Simon
Sehr geehrte Frau Simon,
Ihre Nachricht vom 28. August hat mich erreicht.
In unserer Partei gibt es eine Arbeitsgemeinschaft für Christinnen und Christen in und bei der Partei. Natürlich kann ihnen im Einzelfall etwas begegnen, was aber die große Mehrheit der Partei verurteilt. Wir möchten, dass sich Menschen für Frieden und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Dabei ist es unerheblich, ob dies aus religiösen oder anderen weltanschaulichen Motiven geschieht. Wir kämpfen nicht nur national, sondern auch international für Religionsfreiheit.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Zunächst müsste eine Aufwertung der Löhne im Rentenrecht stattfinden, damit man endlich in Ost und West für die gleiche Arbeit auch die gleiche Rente bezieht.
Ich stimme Ihnen zu und wir widersprechen diesbezüglich auch regelmäßig im Bundestag und in den Ausschüssen.
Schwierig wird es für meine Partei bei der Europawahl und den drei anschließenden Landtagswahlen im Osten.
Die Pensionen für Frauen liegen durchschnittlich bei 60 Prozent, die von Männern durchschnittlich bei 70 Prozent. Insgesamt ergibt dies einen Durchschnitt von 66 Prozent.