Sehr geehrter Herr Donath,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 20. Januar. Gelegentlich finden solche Foren statt, aber recht selten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gysi

(...) Dabei geht es ja nicht nur um Geld, sondern auch um Grundstücke etc. Nach wie vor schlagen wir aber für die Einkommensteuer einen Spitzensteuersatz von 50 % für jenes Geld vor, das man im Jahr mehr als 80.000 Euro verdient. Allerdings haben wir für diejenigen, die in der Finanzbranche arbeiten, eine Sonderabgabe von 80 % für das Geld verlangt, das sie mehr als 250.000 Euro im Jahr verdienen. (...)

(...) wir sind strikt gegen eine Verschiebung des Renteneintritts auf 67 Jahre. Wir haben Vorschläge unterbreitet, wie auch in Zukunft eine Rente ab 65 Jahre bezahlbar wäre. Allerdings muss es auch differenzierte Regelungen geben, zumal Berufe unterschiedlich "altern" lassen. (...)

(...) Zunächst muss betont werden, dass wir keine Steuergerechtigkeit haben. Die durchschnittlich Verdienenden sind übermäßig belastet, aber die Bestverdienenden, die Reichen werden viel zu wenig belastet. Hinsichtlich der alten 15 EU-Mitgliedsländer liegen wir mit unserer Steuer- und Abgabenquote 5 % unter dem Durchschnitt. (...)

(...) Ich wurde in der DDR ab 1984 unruhig, weil Michail Gorbatschow von der Sowjetunion aus lauter Reformen forderte und sich die SED-Führung dagegen wehrte. Das zog mich immer stärker in die Politik. (...)