Frage an Gustav Herzog bezüglich Verbraucherschutz

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Gustav Herzog
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Frage von Wilfried S. •

Frage an Gustav Herzog von Wilfried S. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Herzog,

als Genosse, Pfälzer Ihres Wahlkreises und Konsument unterschiedlichster Naturheilmittel - hier besonders von Vitaminen - würde mich brennend interessieren, wie Ihre Haltung zum "Codex Alimentarius" ist und seine möglichen Auswirkungen auf die Versorgung der Bürger in der EU und der Bundesrepublik, mit Nahrungsergänzungsmitteln.

In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf die "RICHTLINIE 2002/46/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 10. Juni 2002
zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Nahrungsergänzungsmittel" mit allen späteren Ergänzungen und Änderungen.

Jetzt ist mir gerüchterweise zu Ohren gekommen, dass eine neuerliche "EU-Direktive zu Nahrungsergänzungen" in Arbeit ist, die zum 1.1.2010 zunächst auf EU-Ebene Anwendung finden soll. Können Sie mir bitte sagen, ob eine solche EU-Direktive in Planung ist, Ihnen bekannt ist und wenn ja, welche Richtung sie vorgeben könnte?. Sicher ist Ihnen die Thematik ein Begriff.

Bin besorgt, als besagter Vitaminkonsument, ob ich als Bürger weiterhin (ab 2010) die Möglichkeit habe, meine Vitamine in der Vielfalt und Dosis zu mir zu nehmen, wie ich es zur Zeit uneingeschränkt tun kann - und ich fühle mich sehr wohl dabei. Ich befürchte nun, dass mir eine LEBENSWICHTIGE Vitaminversorgung verwehrt werden könnte.

Vielen Dank für Ihre Antwort und Einschätzung!.

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SPD

Sehr geehrter Herr Schmitt,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu Nahrungsergänzungsmitteln und mögliche Einschränkungen ihrer Verfügbarkeit durch neue rechtliche Rahmenbedingungen. Lassen Sie mich vorab sagen, dass der übermässige Verzehr so genannter Nahrungsergänzungsmittel nicht ganz unkritisch zu betrachten ist. Die oftmals sehr hohe Dosierung kann sogar schädliche Wirkungen entfalten, so dass Gesundheitsexperten sogar schon davor warnen. Wir befinden uns hier vielfach schon im Übergangsbereich zu Medikamenten - die, wie der Name schon sagt, Kranke heilen sollen. Der gesunde Mensch führt seinem Körper mit einer ausgewogenen Ernährung alle und ausreichend Vitamine und Nährstoffe zu, die er braucht. Sorgen sollte man also nicht haben, selbst wenn man auf diese Mittel verzichten müsste. In medizinisch gelagerten Fällen sollte man ohnehin ärztlichen Rat einholen.

Nun zu Ihrer Frage, was auf europäischer Ebene derzeit zu diesen Themen besprochen wird. Nach meinen Informationen hat die EU-Kommission über die Verwendung anderer Stoffe als Vitamine und Mineralstoffe, z.B Enzyme, Prebiotika, essentielle Fettsäuren, in Nahrungsergänzungsmitteln einen Bericht vorgelegt [KOM (2008)824]. Darin kommt sie im Fazit zu dem Ergebnis, dass sie hier keine weitere Regelungen vornehmen möchte. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat hierzu eine andere Position, die jedoch noch nicht abschließend beraten und abgestimmt wurde. Für Vitaminen und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln soll nach meiner Kenntnis an der geltenden Regelung nichts geändert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Gustav Herzog